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Meuterei in Gefängnis wegen Verbots von Krafttraining

16. Februar 2004
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Mit Brandstiftung und Verwüstung der Inneneinrechtung haben Gefangene des Staatsgefängnisses im dänischen Nyborg gegen das Verbot von Krafttraining protestiert. Wie Vize-Anstaltschef Torben Mogensen am Montag (16.2.2004) bestätigte, war der Meuterei von knapp 100 Insassen am Vorabend eine wochenlange, erbitterte Auseinandersetzung über die Entfernung aller Hanteln aus den Zellen sowie von mehr als 50 Kilo Gewicht aus dem Fitnessraum der Haftanstalt vorausgegangen.

In mehreren dänischen Haftanstalten hatten die Justizbehörden ähnliche Maßnahmen ergriffen, weil vor allem zu Rockergruppen gehörende Gefangene ihre Haftzeit zu exzessivem Krafttraining für neue Gewalttaten nutzten. In Nyborg auf der Insel Fünen begann der gewalttätige Aufruhr gegen die Entfernung der Hanteln am Sonntagabend mit einer fingierten Massenschlägerei in einem Flügel der Haftanstalt. Als alle verfügbaren Wärter zum Ort des Geschehens geeilt waren, begannen Insassen anderer Abteilungen, Wärterbüros in Brand zu stecken und jede greifbare Inneneinrichtung zu zertrümmern.

Die Beteiligten wurden bis zum folgenden Tag in Einzelhaft isoliert. Sprecher der dänischen Gefängniswärterorganisation hatten in Medien Klagen von Mitgliedern weitergegeben, wonach gut organisierte Rockergruppen in den Haftanstalten oft nach eigenem Belieben schalten und walten könnten.