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Metaller wollen kräftigen Schluck aus der Pulle

7. Februar 2012

Die Metall-Gewerkschaft geht mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn in die Tarifrunde für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Viel zu viel erklärten postwendend die Arbeitgeber.

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IG Metall-Chef Berthold Huber bei der Pressekonferenz in Frankfurt (Foto: Reuters)
IG Metall Tarifrunde 2012 ForderungBild: dapd

IG-Metall-Chef Berthold Huber erklärte, die Gewerkschaftsforderung sei wirtschaftlich geboten und würde den Beschäftigten einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung sichern. Auch vor dem Hintergrund der Produktivitätssteigerung in der Metall- und Elektroindustrie sei die Forderung nach mehr Geld angemessen.

"Die Menschen haben es verdient"

Die Arbeitgeber hätten genug Geld zur Verfügung, die Beschäftigten kräftige Lohnsteigerungen "auf jeden Fall verdient", sagte Huber nach einer Sitzung des IG-Metall-Vorstandes in Frankfurt am Main. Außerdem verlangt die Gewerkschaft eine unbefristete Weiterbeschäftigung der Auszubildenden nach Ende der Lehre und mehr Mitbestimmung beim Einsatz von Leiharbeitern.

Arbeitgeber: Forderung nicht begründbar

Ganz anders sehen dies die Arbeitgeber: Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser sagte: "Die Gewerkschaft kann maximal drei Prozent mit wirtschaftlichen Kennziffern begründen. Für die restlichen 3,5 Prozent gibt es keine belastbare Grundlage." Huber konterte, blieben die Arbeitgeber bei dieser "starren Haltung", seien Streiks nicht ausgeschlossen.

Die Tarifverhandlungen in Deutschlands größtem Industriezweig beginnen Anfang nächsten Monats auf regionaler Ebene. Der derzeit geltende Tarifvertrag läuft Ende März aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April. Nach Angaben von IG-Metall-Vize Detlef Wetzel bereitet die Gewerkschaft bereits Warnstreiks vor. Zum ersten Mal sollen dann Leiharbeiter und Stammbelegschaften gemeinsam streiten.

Im vergangenen  Jahr waren die Löhne der Metaller um 2,7 Prozent gestiegen. Der Tarifvertrag war 2010 noch unter dem Eindruck der Finanz- und Wirtschaftskrise vereinbart worden.

wl/qu (dpa,dapd,rtr)