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Champions League-Finale

27. Mai 2009

Der FC Barcelona hat die Champions League gewonnen. In einem atemberaubenden Finale besiegten die Spanier in Rom Manchester United mit 2:0.

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Torschütze Samuel Eto´o: Fast zu schnell für Mitspieler IniestaBild: AP
Fußball UEFA Champions League Manchester United Barcelona
Lionel Messi - diesmal am Boden nicht so wirkungsvoll, dafür mit dem KopfBild: AP

Das Finale von Rom hatte so gut angefangen für den portugiesischen Nationalspieler Cristiano Ronaldo. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da prüfte er im Trikot von Manchester United Barcelonas Torwart Valdes mit einem seiner gefürchteten Freistöße zum ersten Mal. Valdez ließ den wuchtigen Schuss abprallen, den Nachschuss lenkten die Spanier mit vereinten Kräften zur Ecke. Und auch in den folgenden Minuten zeigte Ronaldo, der Weltfußballer, sein Können und seine Torgefahr. Aber zweimal verfehlten seine Versuche das Ziel. Wer weiß, wie das Endspiel zwischen den beiden besten Mannschaften Europas ausgegangen wäre, hätte Ronaldo auch nur eine dieser Gelegenheiten genutzt.

Kleiner Mann ganz groß

Pep Guardiola
Erst 38 und ein Jahr Trainer, und schon die Champions League gewonnen: Josep GuardiolaBild: AP

So aber durfte sich sein großer Gegenspieler Lionel Messi, im vergangenen Jahr die Nummer zwei der Welt, in der italienischen Hauptstadt feiern lassen. Denn der 1,69 Meter kleine Mann war der Größte. Im Spiel fiel er meist nicht sonderlich auf, verrannte sich häufig bei seinen Dribblings. Aber in der 70. Minute war er dann da - ausgerechnet mit seinem einzigen Körperteil, das normalerweise das Prädikat "unverdächtig" verdient: mit seinem Kopf. Von Manchesters Abwehr völlig allein gelassen, ließ er Torwart van der Sar keine Abwehrmöglichkeit und versenkte den Ball zum vorentscheidenden 2:0 für Barca. Seine Mitspieler quittierten das neunte Tor des Argentiniers im laufenden Wettbewerb mit einem Kopfschütteln.

Der Triumph des Trainer-Novizen

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van der Sar sah unglücklich aus beim 0:1 durch Eto´oBild: AP

Zuvor war es eher Samuel Eto´o, der die große Bühne von Rom fürs seine Show zu nutzen wusste. Nach nur neun Minuten hatte er Barcelona mit der ersten gefährlichen Aktion seines Teams in Führung gebracht. Mit einer Möglichkeit, die eigentlich gar keine war, denn Eto´o wühlte sich aus scheinbar aussichtsloser Position durch die desorientierte Abwehr von Manchester United und spitzelte den Ball dann auch noch aus kurzer Distanz ins "kurze" Eck - Torwart van der Sar sah bei diesem Treffer nicht besser aus als seine Vorderleute.

Insgesamt ist der Sieg des FC Barcelona mehr als verdient. Vom jungen Trainer Josep Guardiola in seiner ersten Saison hervorragend eingestellt, verstand es der spanische Meister - abgesehen von der Anfangsphase -, Manchesters Topspieler Ronaldo und Wayne Rooney gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Er tat das, indem er selbst voll auf Offensive setzte, wodurch der Ausfall der angestammten Abwehrkräfte nicht so sehr ins Gewicht fiel. Im Mittelfeld kombinierten Xavi und Iniesta brillant, während ManUs Akteure meist hilflos zuschauten.

Damit bleibt der Nimbus bestehen, dass bislang noch nie ein Verein den Titel in der 1992 eingeführten Champions League verteidigen konnte. Sollte allerdings der FC Barcelona seine Form bewahren können, dann wäre er im nächsten Jahr ein heißer Kandidat, der Erste zu sein.

Autor: Tobias Oelmaier

Redaktion: Sarah Faupel