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Messi hat einen Traum

Thomas Klein13. Juli 2014

Er ist Argentiniens Superstar: Lionel Messi. Mit 27 Jahren hat der beim FC Barcelona ausgebildete Offensivspieler beinahe alles gewonnen. Ein Titel fehlt ihm aber noch - den will er sich nun holen.

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Lionel Messi im Porträt (rtr)
Bild: Reuters

Diego Maradona ist sich sicher: "Er wird das Spiel entscheiden." Vor dem Finale gegen Deutschland spricht der frühere Weltklassespieler über seinen Landsmann Lionel Messi, seinen Nachfolger, den Jungen, der für den dritten WM-Erfolg der Argentinier sorgen soll. "Wer den Besten auf dem Spielfeld hat, und das ist er, wird die Partie gewinnen", ergänzt der 53-Jährige. Beim letzten Titelgewinn 1986 der Argentinier war Messi noch nicht einmal geboren, er kennt die Jubelstürme, die das Land in Südamerika damals überkamen, nur aus Berichten, aus Fernsehbildern. Jetzt also soll er dem sehnsüchtigen Warten ein Ende bereiten. Maradona hat sein Land vor 28 Jahren berauscht, Messi trotz seiner Qualitäten noch gar nicht. "Es gibt nichts besseres für einen Fußballer, als Weltmeister zu werden", sagte Maradona. "Es ist etwas, wovon du als Kind träumst - und es hört nie auf."

Der WM-Titel fehlt ihm noch

Bis auf den WM-Titel hat "Leo" nahezu jeden Titel, den es im Fußballgeschäft zu holen gibt, bereits gewonnen: Viermal wurde er zum Weltfußballer gewählt, häufiger als jeder andere. Messi hat mit dem FC Barcelona dreimal die Champions League gewonnen, dazu zahlreiche nationale Titel geholt. Der 27-Jährige sei "der beste Fußballer der Welt" - sagt Maradona, der sich sonst selbst für den besten hält.

Bei der Nationalmannschaft sieht das anders aus: Vor acht Jahren, bei der WM in Deutschland saß Messi überwiegend auf der Ersatzbank. Argentinien schied gegen den Gastgeber aus dem Turnier aus. Vier Jahre später der nächste Versuch: Doch auch mit dem damaligen Trainer Maradona schaffte es Argentinien nicht, den Pokal zu holen - erneut war gegen Deutschland im Viertelfinale Schluss. Das Duo Messi und Maradona wurde mit 0:4 von der Löw-Elf nach Hause geschickt. Ein Tiefschlag.

Bei der WM 2006 in Deutschland verbringt Messi die meiste Zeit auf der Ersatzbank. (Foto: dpa)
Bei der WM 2006 in Deutschland verbringt Messi die meiste Zeit auf der ErsatzbankBild: picture-alliance/dpa

"Das Wasser in der Wüste"

Eine Niederlage, die dem mehrmaligen Weltfußballer schwer zu schaffen machte. Bei seiner dritten Weltmeisterschaft soll es nun endlich mit dem Titel klappen. Messi ist gereift, er ist älter geworden, hat mehr Erfahrung und kennt Drucksituationen, denn die vergangene Saison in der Primera Division verlief auch für ihn enttäuschend: Erstmals seit Jahren voller Erfolg, konnte "Barca" keinen wichtigen Titel gewinnen. Doch auch bei der WM in Brasilien schwanken die Leistungen des Hoffnungsträgers. Für Argentinien erzielte Messi vier Tore in der WM-Gruppenphase und sorgte so für das Erreichen der K.o.-Runde fast im Alleingang. Dann tauchte er unter, spielte nur noch selten eine wichtige Rolle.

Jetzt das Finale: Messi sei "das Wasser in der Wüste", sagt sein derzeitiger Nationalcoach Alejandro Sabella. Aber der Kapitän der Argentinier kann es nicht alleine richten, das haben die vergangenen Partien gezeigt. Und doch vertraut ein ganzes Land auf seine Stärke, seine Fähigkeit, Spiele alleine zu entscheiden. Eine Aufgabe, die größer nicht sein könnte. Ob Messi dieser endlich gewachsen ist, zeigt sich am Sonntag im Maracana-Stadion. 2Wenn Messi am Sonntag den Pokal in die Höhe stemmen und damit Maradona übertreffen will, rolle ich für ihn den roten Teppich aus", sagte Maradona höchstpersönlich.