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"Line" erfüllt Erwartungen

14. Juli 2016

Der Messenger-Dienst "Line" begeistert Aktionäre. Beim bisher größten Börsengang einer Tech-Firma konnte das Unternehmen knapp eine Milliarde Euro einspielen. Das Geld ist nötig, um gegen die Konkurrenz zu bestehen.

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Japan Line Messenger
Bild: picture-alliance/dpa/K. Mayama

Messenger-Dienst Line geht an die Börse

"Line" ist eine Art SMS-Ersatz wie auch WhatsApp oder der Messenger von Facebook. Die Kunden stammen vor allem aus Japan, Thailand, Taiwan und Indonesien. Doch dabei soll es nicht bleiben, weshalb das japanische Unternehmen seit heute an der New Yorker Börse gelistet ist. Am Freitag soll der Gang an die Börse von Tokio folgen.

Der Wert der Aktie schoss an der Wall Street innerhalb der ersten Stunden um mehr als 30 Prozent in die Höhe und pendelte sich zwischen 42 und 43 Dollar je Aktie ein. Durch den Börsengang nahm das Unternehmen umgerechnet rund eine Milliarde Euro ein. "Line" ist eine japanische Firma, die allerdings dem südkoreanischen Internet-Konzern Naver gehört. Der will das eingespielte Geld dafür nutzen, den Dienst in Asien weiter zu verbreiten und auch in den USA bekannter zu machen.

Symbolischer Börsengang

Insgesamt hinkt "Line" der Konkurrenz hinterher. So schicken sich nach Firmenangaben 218 Millionen Nutzer Fotos, Videos oder Nachrichten über den Dienst. Bei WhatsApp sind es mehr als eine Milliarde, beim Facebook Messenger liegt die Nutzerzahl bei 900 Millionen.

Ein Panda von Line spaziert durch die Wall Street. (Foto: AP Photo/Mark Lennihan) (c) picture-alliance/AP Photo/M. Lennihan)
Werbung für Line an der New Yorker BörseBild: picture-alliance/AP Photo/M. Lennihan

Sowohl für New York als auch für Tokio ist "Line" der größte Börsengang eines Technologieunternehmens in diesem Jahr. Denn das Klima in der Branche war bisher mau. Aktionärs-Lieblinge wie Twitter stehen stark unter Druck und auch die Milliarden-Bewertungen vieler Start-ups werden in Frage gestellt. Risikoinvestoren halten sich mit großen Finanzierungen junger Firmen eher zurück. Deshalb erhofft sich die Tech-Branche vom guten Start von "Line" eine Signalwirkung.

"Line" existiert seit Juni 2011. Der Messenger-Dienst wurde ins Leben gerufen, nachdem in Japan durch die Tsunami- und Erdbebenkatastrophe die Infrastruktur der Telekommunikation stark beschädigt worden war.

nm/mak (dpa, afp)