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Merkel strebt wohl vierte Amtszeit an

1. August 2015

Die Kanzlerin will es offenbar noch mal wissen. Laut "Spiegel" gab es schon erste Gespräche über den Wahlkampf der Union im Jahr 2017. Das ehrgeizige Wahlziel von CSU-Chef Seehofer sieht Merkel angeblich skeptisch.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrem Platz im Bundestag (Foto: Reuters/F. Bensch)
Bild: Reuters/F. Bensch

Bei einem Strategietreffen mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber und Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bereits besprochen, wer für die Kampagne der Union in gut eineinhalb Jahren zuständig sein soll. Einem Bericht des Magazins zufolge soll der Wahlkampf vom Konrad-Adenauer-Haus in Berlin aus geführt werden. Über eine externe Kampagnenzentrale werde nicht nachgedacht. Als Ergebnis der Unterredung wurden angeblich schon erste Helfer angesprochen.

Merkel habe sich offenbar entschieden, bei der Bundestagswahl 2017 noch einmal anzutreten, heißt es in dem Bericht weiter. Intern habe die CDU-Vorsitzende erklärt, offiziell werde sie die Entscheidung über eine Kandidatur erst Anfang 2016 bekanntgeben.

CDU: Sommerloch-Meldung

Die CDU will sich denn auch nicht zu dem Thema äußern. "Nicht jede Meldung im Sommerloch ist es wert, kommentiert zu werden", heißt es aus der Berliner Parteizentrale.

Allerdings rechnen Beobachter ohnehin damit, dass Merkel 2017 wieder antritt. Spannend ist aber zum Beispiel die Frage, ob sie dann für die gesamte vierjährige Legislaturperiode zur Verfügung stehen würde.

Auch mit CSU-Chef Horst Seehofer habe die CDU-Vorsitzende vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs erörtert, so der "Spiegel". Seehofer hatte sich kürzlich für eine erneute Kandidatur Merkels stark gemacht. "Wenn wir die Wahl gewinnen wollen, dann nur mit ihr als Kandidatin", sagte er Mitte Juli in einem Interview.

Merkel glaubt nicht an absolute Mehrheit

Ende 2014 hatte der bayerische Ministerpräsident zudem auf einem CSU-Parteitag die absolute Mehrheit als Ziel der Union für die Bundestagswahl 2017 ausgegeben. Merkel sei diesbezüglich skeptisch, berichtet der "Spiegel" nun.

Die CDU/CSU liegt in Umfragen seit langem stabil über 40 Prozent. In den jüngsten Erhebungen von Ende Juli erreichte sie 42 Prozent und bräuchte bei einem Ergebnis in dieser Größenordnung auf jeden Fall einen Koalitionspartner. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die Union 41,5 Prozent erzielt. Ihr derzeitiger Koalitionspartner SPD war nur auf 25,7 Prozent gekommen.

Angela Merkel wurde im November 2005 erstmals zur Bundeskanzlerin gewählt, also vor knapp zehn Jahren. Von ihren sieben Vorgängern waren zwei länger im Amt: Helmut Kohl war mehr als 16 Jahre Regierungschef (von 1982 bis 1998), der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer trat 1963 nach vierzehnjähriger Amtszeit zurück.

gri/hf (dpa, afp, epd)