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Merkel lässt Geld fließen

23. Juli 2013

Gebrochene Deiche, überflutete Landstriche. Bundeskanzlerin Merkel will den Menschen in Ostdeutschland schnell helfen. Heute war sie noch einmal an der Elbe und hat sich die Schäden angeschaut.

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Merkel in Fischbeck an der Elbe (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Angela Merkel hat den Ort Fischbeck im Norden Sachsen-Anhalts besucht und dort mit Betroffenen gesprochen. Die schilderten der Kanzlerin, wie sie im Juni gegen die Überschwemmungen gekämpft haben. Fischbeck war mit einer spektakulären Aktion bekannt geworden. An einem gebrochenen Deich wurden auf einer Länge von hundert Metern drei Lastkähne gesprengt und auf Grund gesetzt, um das Gebiet vor weiteren Überflutungen zu schützen. Die Aktion war erfolgreich. Die Wassermassen wurden gestoppt.

Dennoch hat die Flut schwere Schäden angerichtet. Der Wiederaufbau ist gerade erst angelaufen. Der parteilose Bürgermeister von Fischbeck, Bodo Ladwig, forderte finanzielle Hilfe. Die wird er bekommen. Merkel versprach, erstes Geld aus dem Hilfsfonds von Bund und Ländern, in dem acht Milliarden Euro stecken, werde noch im August fließen. Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) sagte, an diesem Donnerstag werde die Verordnung von Bund und Ländern über die Verteilung des Geldes verabschiedet. Noch nie sei Hilfsgeld in Deutschland so schnell geflossen.

Merkel bei Hochwasser-Opfern

Wucht der Natur

Die Bundeskanzlerin und CDU-Chefin besichtigte auch die ICE-Trasse Hannover-Berlin, die zwischen Stendal und Rathenow wegen der Hochwasserschäden gesperrt ist. Merkel zeigte sich beeindruckt: " Man sieht die Wucht der Natur", kommentierte sie die Zerstörungen. In den nächsten Monaten müssen sich Bahnreisende auf dieser Strecke auf erhebliche Verspätungen einstellen.

Auch Unterstützung der Bauern

Das Geld aus dem Aufbaufonds ist für Menschen gedacht, die ihre Häuser verloren haben. Aber auch Schäden in der Landwirtschaft sollen behoben werden. Durch die Flutkatastrophe sind hohe Ernteverluste entstanden. Dennoch werden die Lebensmittelpreise in Deutschland kaum steigen, beruhigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Öffentlichkeit. Bei den überfluteten Gebieten handele es sich nur um etwa drei Prozent der deutschen Agrarfläche. Die werde "für Versorgung und Lebensmittelpreise fast keine Auswirkungen haben".

Ein Teil des Wiederaufbaugeldes soll auch in einen besseren Hochwasserschutz fließen. "Es kann nicht sein, dass ein armes Land wie Sachsen-Ahalt die schlechtesten Deiche hat", so Bürgermeister Ladwig. Doch schon kurz nach der Flut mahnten Kritiker, solche Katastrophen ließen sich nicht allein mit besseren Deichen aufhalten. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, betonte, es gehe vielmehr darum, den Flüssen mehr Raum zu geben.

cd/sc (dpa, afp)