Eine deutsch-chinesische Kindheit im alten Shanghai
14. März 2016
Vor der eigenen Mutter musste er zu Neujahr den rituellen Kotau machen, von der Kinderfrau im großbürgerlichen Kolonialhaushalt lernte er chinesische Geistergeschichten. Theodor Heinrichsohn, den alle nur „Teddy“ nennen, wurde 1930 in nordchinesischen Changsha geboren. Um westliche Gepflogenheiten zu lernen, kam er 1941 ins deutsche Internat nach Shanghai.
Die Nazi-Ideologie des fernen Deutschland erreichte auch Teile der deutschen Gemeinschaft und Teddy verfolgte, wie Shanghai immer stärker in den Sog des Zweiten Weltkriegs geriet. Als Jugendlicher wechselte Teddy auf die amerikanische Schule. Als er 1949 Abitur machte, marschierten die kommunistischen Mao-Truppen als Sieger in die Stadt ein. Weil er keine chinesische Staatsangehörigkeit besaß, wurde er 1955 als "unerwünschter Ausländer" ausgewiesen - ein Jahr nach seinem Vater. Seine Mutter durfte das Land nicht verlassen. Theodor Heinrichsohn hat sie bis zu ihrem Tod nicht wiedergesehen.
Viele Jahrzehnte später ist Theodor "Teddy" Heinrichsohn noch einmal nach Shanghai gereist, um die Orte seiner Kindheit und Jugend zu besuchen. Der Film dokumentiert die spannenden Erinnerungen an eine exotische, bewegte und dramatische Zeit, in der Teddy Heinrichsohn darunter zu leiden hatte, dass er seiner Mutter nicht chinesisch genug und den nationalsozialistisch geprägten Verantwortlichen der deutschen Kaiser-Wilhelm-Schule in Shanghai nicht deutsch genug war.
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