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Mehrere Tote bei FARC-Angriff

29. April 2012

Bei einem Angriff der FARC-Guerilla auf eine kolumbianische Anti-Drogen-Einheit sind vier Menschen getötet worden. Sechs, darunter ein französischer Journalist, wurden verschleppt.

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ARCHIVBILD - Kolumbianische Anti-Drogen-Einheit in Puerto Concordia (Foto: AP)
Bild: dapd

Im Süden Kolumbiens sind nach Armeeangaben drei Soldaten und ein Polizist getötet worden. Rebellen der "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC) hätten sie in der Nähe der Ortschaft La Montañita im südkolumbianischen Departament Caquetá mit Bomben angegriffen, teilten Armeevertreter mit. Kolumbianische Medien hatten zunächst von mindestens 15 getöteten Soldaten berichtet.

Sechs Menschen wurden verschleppt, darunter ein französischer Journalist. Bei dem Franzosen handelt es sich den Angaben zufolge um den Korrespondenten des TV-Senders France 24, Roméo Langlois, der die Militäreinheit begleitete und seit zehn Jahren in Kolumbien arbeitet. Außerdem wurden laut Armee vier Soldaten und ein Polizist verschleppt.

Suche nach Drogenlabors

Die Soldaten waren mit Hubschraubern gelandet, um Drogenlabors aufzuspüren. Bei dem Einsatz sollen fünf Labore zur Herstellung von Kokain zerstört worden sein, in denen rund zwei Tonnen Kokain pro Woche hergestellt werden konnten.

Zudem wurden den Angaben zufolge 400 Kilogramm Kokapaste beschlagnahmt. Bereits am Freitag waren fünf Militärs bei Kämpfen mit FARC-Rebellen im benachbarten Department Valle del Cauca getötet worden.

Mehr als hundert Geiseln

Die FARC, die größte und älteste Guerillagruppe Kolumbiens, zählt noch rund 9000 Kämpfer, die sich vor allem in Berg- und Waldregionen aufhalten. Anfang des Monats ließ die FARC die letzten zehn verschleppten Polizisten und Soldaten frei. Die Rebellen sollen Schätzungen von Rechtsorganisationen zufolge aber auch noch über hundert Zivilisten in ihrer Gewalt halten.

Die linke Guerilla-Organisation hat wiederholt ihre Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit der Regierung bekräftigt, sich aber bisher nicht auf die Umstände von Gesprächen einigen können.

GD/det (dpa, afp)