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"Mehrere hundert Islamisten getötet"

6. Februar 2013

Vier Wochen nach Beginn der Militärintervention in Mali hat Frankreich jetzt erstmals Opferzahlen genannt. Gleichzeitig denkt Paris auch schon über einen geordneten Rückzug aus dem westafrikanischen Land nach.

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Malische Soldaten auf einem LKW (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Am 11. Januar 2013 haben Soldaten der ehemaligen Kolonialmacht in den Konflikt in Mali eingegriffen, um die dortige Übergangsregierung im Kampf gegen die militanten Islamisten zu unterstützen. Jetzt machte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in Paris erstmals genauere Angaben zu den Militäroperationen. So wurden bei Angriffen der französischen Luftwaffe und bei Gefechten bisher "mehrere hundert Islamisten" getötet. Auf französischer Seite gebe es einen toten Hubschrauberpiloten. Noch präziser wollte sich der Minister im Fernsehsender BFMTV nicht äußern, da es nicht um eine "makabre Aufzählung" gehe. Die Angriffe galten demnach vor allem Pritschenwagen, mit denen Kämpfer oder Kriegsmaterial transportiert wurden.           

Nachschub unterbinden

Le Drian zeigte sich überzeugt, dass die französischen Streitkräfte den "dschihadistischen Terrorgruppen" erhebliche Schäden zugefügt haben. Ziel sei es, Mali seine Sicherheit und die Unversehrtheit seines Staatsgebietes wiederzugeben. Der französische Außenminister Laurent Fabius wies darauf hin, dass die Rebellen im Norden Malis noch einige Zufluchtsorte hätten. Außerdem soll der Nachschub militanter Gruppen unterbunden werden.

Truppenrückzug beginnt im März

Falls die Militäroffensive weiter so planmäßig verläuft wie bisher, will Frankreich allerdings schon im kommenden Monat damit beginnen, seine Soldaten schrittweise wieder aus Mali abzuziehen. Fabius sagte der Zeitung "Métro": "Wenn alles wie geplant klappt, sollte die Zahl der französischen Truppen von März an sinken."

Die terroristische Bedrohung bestehe weiter, warnte er. Letztendlich müssten  aber Afrikaner und Malier selbst die Garanten für Sicherheit, territoriale Integrität und Souveränität des Landes sein.

Derzeit sind in Mali fast 4000 französische Soldaten stationiert. Nun soll die Verantwortung Schritt für Schritt an die von den Vereinten Nationen unterstützten Truppen der Westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS übergehen. Von den geplanten 8000 afrikanischen Soldaten sind derzeit schon etwa 3800 in Mali.

Tschadische Soldaten rücken in Kidal ein

1800 Soldaten aus dem Tschad zogen am Dienstag in die nordmalische Stadt Kidal ein. Die Truppen sollen die ehemalige Islamisten-Hochburg sichern, wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte. Die Franzosen sind weiter für die Kontrolle des Flughafens von Kidal zuständig. Kidal, das 1500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt liegt, war bis Ende Januar in der Hand der islamistischen Tuareg-Gruppe Ansar Dine.           

se/wa (afp, ap, rtr, dpa)