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Politik

Mehr sexuelle Belästigungen bei der Bundeswehr

27. Januar 2018

Die Truppe gerät immer wieder in die Schlagzeilen wegen sexueller Übergriffe. Von sexueller Belästigung bis hin zur Vergewaltigung - laut einem Medienbericht ist 2017 die Zahl der gemeldeten Fälle deutlich gestiegen.

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Bundeswehrsoldaten in Reih und Glied
Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Die Erstmeldungen bei der Bundeswehr reichten vom "Zuwerfen eines Kusses, dem Berühren einer Schulter oder eines bekleideten Oberschenkels bis hin zur Vergewaltigung", sagte ein Sprecher der Bundeswehr der Funke-Mediengruppe. Das Alarmierende: Die Zahl der verzeichneten Fälle sei gegenüber 2016 im vergangenen Jahr um 80 Prozent gestiegen, melden die Zeitungen der Mediengruppe.

Höhere Sensibilität

Darunter seien 14 Vergewaltigungen oder Vergewaltigungsversuche gewesen, fast dreimal so viele wie 2016. Damals seien es fünf entsprechende Fälle gewesen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte den Anstieg auch damit, dass sich die Sensibilität in der Truppe erhöht habe. Verdachtsfälle würden vermehrt und früher gemeldet, außerdem Altfälle neu aufgerollt.

Übung "Red Griffin/Colibri 50" in Todendorf
Übung auf Bundeswehrgelände in Todendorf (2017): Missbrauch nach TrinkgelageBild: picture-alliance/dpa/C. Rehder

Im Zuge der öffentlichen Diskussion um mehrere Skandale in der Truppe ist insgesamt die Zahl der internen Beschwerden bei der Bundeswehr massiv gestiegen - sowohl in Sachen sexueller Belästigungen, als auch bei rechtsextremen Auswüchsen und Fehlverhalten von Vorgesetzten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt

Erst im November hatte ein Fall in Schleswig-Holstein für Aufsehen gesorgt. Auf dem Truppenübungsplatz Todendorf soll ein 29-jähriger Unteroffizier nach einem Trinkgelage zwei Soldatinnen sexuell missbraucht haben. Nach Informationen der Funke-Zeitungen will die Staatsanwaltschaft Kiel voraussichtlich im Februar ihre Ermittlungen zu dem Fall abschließen.

AR/jj (dpa, kna, afp, rtr)