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Mehr Rechte für Albaner in Mazedonien

16. November 2001

Fast zwei Monate hat es gedauert: In der Nacht zum Freitag ratifizierte das mazedonische Parlament das Friedensabkommen mit der albanischen Bevölkerungsminderheit.

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Noch immer ist die Sicherheitslage angespannt.Bild: AP

Zwei Drittel der Abgeordneten stimmten für entsprechende Änderungen in der Verfassung Mazedoniens. Unter anderem sollen die Albaner gemäß ihrem Bevölkerungsanteil künftig ein Drittel der Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst und in der Polizei besetzen. Auch soll Albanisch in beschränktem
Umfang Amtssprache werden.

Die Verabschiedung der Verfassungsänderungen hatte sich wochen lang verzögert. Immer wieder war es zuvor zu Spannungen zwischen nationalistischen Mazedoniern und Albanern gekommen. Die Abstimmung fand zu später Stunde, kurz nach Mitternacht, statt, um eine Wiederholung gewalttätiger Proteste mazedonischer Nationalisten verhindern.

Die Nationalisten hatten die Verabschiedung der
Verfassungänderungen mehrfach blockiert und diese als
"Kapitulation vor Terroristen" kritisiert. Die Entsendung von Truppen des Innenministeriums in albanische Gebiete vor wenigen Tagen hatte zu Schießereien, und Festnahmen
geführt.


Das Friedensabkommen war unter Vermittlung der Europäischen Union und der USA zu Stande gekommen und am 13. August in Ohrid unterzeichnet worden. Es soll den Konflikt zwischen albanischen Separatisten und der mazedonischen Regierung beenden. Die Länder des Westens hatten Mazedonien mit der Verweigerung von Wiederaufbauhilfe gedroht, falls die im Friedensvertrag
vereinbarten Reformen nicht verwirklicht würden. (hh)