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Mehr Polizei für den Eurotunnel

20. August 2015

Großbritannien und Frankreich wollen die Polizeipräsenz am Eurotunnel massiv aufstocken. In Calais wird ein gemeinsames Einsatzzentrum geschaffen, um Flüchtlinge effektiver vom Tunnel fernhalten zu können.

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Polizisten und Flüchtlinge an einer Tankstelle nahe des Eurotunnels (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/P. Rossignol

Tausende Flüchtlinge versuchen seit Wochen, über den Tunneleingang in Calais auf die britische Insel zu gelangen. Beim Versuch, auf Lastwagen und Züge zu springen, die unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien fahren, starben bereits zahlreiche Menschen. Um die Situation zu entschärfen und weitere Unglücke zu verhindern, wollen die Regierungen in London und Paris in Zukunft verstärkt kooperieren. An diesem Donnerstag soll das geplante Einsatzzentrum in Calais von den Innenministern beider Länder vorgestellt werden.

Bürgermeisterin fordert Entschädigung

Unterdessen hat die Bürgermeisterin von Calais eine Entschädigung in Höhe von 50 Millionen Euro von Frankreich und Großbritannien gefordert. Natacha Bouchart erklärte, damit sollten die wirtschaftlichen Nachteile abgemildert werden, die ihre Stadt in den vergangenen 15 Jahren erlitten habe.

Wenn Geld für Sicherheit und humanitäre Hilfe bereitgestellt werde, müsse auch Geld für die Wirtschaft übrig sein. Falls die beiden Regierungen nicht auf ihre Forderung eingingen, sähe sie sich in der Pflicht, "anzugreifen und London und Paris zu verklagen", drohte die Politikerin.

In der Stadt am Ärmelkanal sind tausende Flüchtlinge gestrandet, die auf ein besseres Leben in Großbritannien hoffen. Die meisten von ihnen leben unter katastrophalen Bedingungen in einem selbst errichteten Zeltlager, das als "neuer Dschungel" bekannt ist. Hilfsgruppen erwarten, dass die Zahl der Bewohner des Lagers bis Ende August auf 4000 anwächst.

djo/sc (afp, rtr)