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39 Monate Haft für Anschlag auf Asylbewerber

20. Juni 2016

Alkohol und Ausländerfeindlichkeit haben einen Mann im Dezember zu einer Attacke auf ein Asylbewerberheim in Altenburg getrieben. Selbst Kinderwagen wurden in Brand gesteckt. Nun wurde er vom Landgericht Gera verurteilt.

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Eingangsschild des Justizzentrums Gera (Foto: picture-alliance/dpa/M. Tirl)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Tirl

Für den Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im Dezember im thüringischen Altenburg ist der 29-jährige Mann zu dreieinviertel Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem wurde für ihn wegen seines Alkoholproblems die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Das Landgericht Gera erklärte ihn in seinem Urteil unter anderem der fahrlässigen Brandstiftung für schuldig.

Ein mitangeklagter 31-Jähriger wurde vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen, muss aber wegen Nazi-Parolen eine Geldstrafe - 120 Tagessätze zu je 10 Euro - zahlen.

Auch ein zwei Monate altes Baby verletzt

Im Treppenhaus waren am 7. Dezember Papier und mehrere abgestellte Kinderwagen in Brand gesteckt worden. Durch den Rauch wurden neun Menschen verletzt, darunter ein zwei Monate altes Baby. Der Angeklagte habe aus ausländerfeindlichen Motiven gehandelt und das Haus anzünden oder zumindest die Bewohner in Angst und Schrecken versetzen wollen, sagte der Vorsitzende Richter in der Begründung.

Mehr als 40 Menschen in der Unterkunft

Die Staatsanwaltschaft hatte für die beiden Angeklagten mehrere Jahre Haft gefordert. Sie hätten aus Wut und Hass gegen Fremde gehandelt, betonte Staatsanwalt Andreas Petzel in seinem Plädoyer. Da mehr als 40 Menschen in der Nacht in dem Haus waren, hätte das Ganze weitaus schlimmer enden können als mit neun Verletzten.

sti/se (dpa, Thüringer Allgemeine)