Beben in Asien
6. Oktober 2008In Kirgisien wurden mindestens 60 Menschen schwer verletzt, wie das Katastrophenschutzministerium am Montag (06.10.2008) in der Hauptstadt Bischkek mitteilte. Besonders schwer betroffen ist das Eintausend-Seelen-Dorf Nura im Grenzgebiet zu Tadschikistan.
Die Bilder aus dem Ort seien "erschreckend", sagte Minister Kamschibek Taschijew. "Das Dorf Nura ist völlig zerstört - 100 Prozent", fügte er hinzu. Bisher wurden etwa 60 Opfer gezählt, mehr als 40 von ihnen sind nach Behördenangaben Kinder. Die Opferzahl könne noch steigen. Die aus Lehm und Stroh errichteten Häuser in Nura seien vollständig in sich zusammengefallen, berichtete ein Sprecher der Erdbebenwarte in Bischkek.
Schwierige Rettungsaktion
Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig, weil das Erdbebengebiet nur schwer zugänglich ist. Verletzte müssen per Hubschrauber aus dem hoch in den Bergen liegenden Dorf ausgeflogen werden, weil viele Straßen unpassierbar sind. Viele Telefonverbindungen sind zusammengebrochen.
Das Beben am späten Sonntagabend hatte nach Angaben von US-Seismologen eine Stärke von 6,6. Wenige Stunden danach wurde die Region laut Behörden von einem Nachbeben der Stärke 5,1 erschüttert. Das Zentrum beider Beben habe im benachbarten Tadschikistan gelegen.
Tote auch in Tibet
Unterdessen wurde auch Tibet von einem Erdstoß erschüttert. Dort starben am Montag einer Meldung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge 30 Menschen. Laut US-Seismologen hatte das Beben ebenfalls die Stärke 6,6. Auch hier wurde eine Vierteklstunde später ein Nachbeben der Stärke 5,1 gemessen.
Betroffen war die überwiegend von Hirten bewohnte Region Dangxiong. Das Epizentrum lag etwa 85 Kilometer westlich der Hauptstadt Lhasa. (gri)