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Mehr als 400 Tote nach Beben in Ecuador

19. April 2016

Die Suche nach Überlebenden in den Katastropengebieten wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit. Der Wiederaufbau werde wohl Milliarden Dollar kosten und Jahre dauern, sagte Ecuadors Präsident Correa.

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Bild: Reuters/C. Escobar

Ecuador: Die Suche nach Überlebenden geht weiter

In Ecuador ist die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben auf über 400 gestiegen, mehr als 200 weitere dürften laut Behörden noch unter den Trümmern liegen. Es seien 413 Tote registriert worden, teilte das Sicherheitsministerium in Quito mit. Mehr als 2500 Menschen wurden verletzt.

Nach den schweren Erschütterungen der Stärke 7,8 vom Samstag und einer Serie von Nachbeben suchen Tausende Helfer in den Ruinen der Küstenregion nach Überlebenden. Und in all dem Schrecken gibt es manchmal auch gute Nachrichten: In der Stadt Manta konnten Feuerwehrleute acht Verschüttete bergen, die offensichtlich von Spürhunden entdeckt worden waren. In Portoviejo wurde eine Person lebend aus den Trümmern eines Hotels gezogen. Lokale Medien meldeten zudem, in Pedernales sei ein Mädchen gerettet worden.

Ecuadors Präsident Rafael Correa in den Katastrophengebieten (foto: reuters)
Präsident Correa versucht Angehörige der Opfer zu tröstenBild: Reuters/H. Romero

Präsident Rafael Correa sagte bei einem Besuch in der besonders betroffenen Stadt Pedernales, der Wiederaufbau der zerstörten Städte entlang der Pazifikküste werde "Monate, Jahre" dauern und "hunderte Millionen, womöglich Milliarden Dollar" kosten. Correa sprach von der "schlimmsten Tragödie der vergangenen 67 Jahre" - seit einem Erdbeben im zentralecuadorianischen Ambato, bei dem 1949 über 5000 Menschen umkamen.

Correa gab 600 Millionen Dollar (530 Millionen Euro) Nothilfe frei. Über 14.000 Sicherheitskräfte, 240 Ärzte und zwei mobile Krankenstationen wurden in die am stärksten betroffenen Regionen geschickt, wo der Ausnahmezustand gilt. Aus allen Landesteilen trafen Lastwagen mit Medikamenten, Nahrung und Hygieneartikeln ein.

Schwere Zerstörungen im Raum Portoviejo (foto: reuters)
Schwere Zerstörungen im Raum PortoviejoBild: Reuters/H. Romero

Bolivien, Kolumbien, Venezuela, Peru, Mexiko, Kuba, Chile sowie die Schweiz und Spanien schickten erfahrene Rettungsteams, wie Außenminister Guillaume Long mitteilte. Die EU und die USA sagten Unterstützung zu, auch aus Deutschland lief die Hilfe an.

Das Beben vom Samstag war auch in der 170 Kilometer entfernten Hauptstadt und in den Nachbarländern Peru und Kolumbien zu spüren. Bis zum Montagabend gab es mehr als 300 Nachbeben. Die meisten Toten wurden laut Staatsanwaltschaft im Badeort Pedernales registriert, wo auch das Epizentrum lag. Die Stadt mit rund 40.000 Einwohnern ist weitgehend zerstört ist. Tausende Menschen sind obdachlos.

SC/stu (epd, afp, ape, dpa)