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Mehr als 30 Tote durch Schnaps-Ersatz

19. Dezember 2016

In Sibirien sind 33 Menschen gestorben, weil sie auf der Suche nach billigem Alkohol parfümierten Badezusatz getrunken haben. Viele arme Russen können sich Alkohol nicht mehr leisten, seit die Preise erhöht wurden.

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Russland Moskau Verkauf von Alkoholika
Für viele Russen zu teuer: Alkohol in einem SupermarktBild: picture-alliance/Russian Look

Im sibirischen Irkutsk haben sich am Wochenende 54 Menschen ärztlich behandeln lassen, nachdem sie einen mit giftigem Metyhalkohol versetzten Badezusatz getrunken hatten. Mindestens 33 Menschen starben, teilten die Behörden mit. Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew sprach von einer "absoluten Schande" für das Land.

Irkutsk liegt im Norden der Mongolei am Abfluss des Baikalsees
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees Bild: picture-alliance/dpa/A. Kryazhev

Viele arme Bewohner der ehemaligen Sowjetunion greifen auf alkoholhaltige Parfüms, Gesichtswasser, Haushaltsreiniger oder Selbstgebranntes zurück, weil sie sich alkoholische Getränke nicht leisten können. Seit einer Preiserhöhung bei alkoholischen Getränken im vergangenen Jahr, mit der die Behörden den Alkoholismus eindämmen wollen, hat sich der Schwarzmarkthandel ausgeweitet. Viele der dort angebotenen Getränke sind gepanscht.

Der nun in Sibirien konsumierte Badezusatz war laut Behörden deutlich als nicht zum Verzehr bestimmt gekennzeichnet, wurde aber dennoch wie Alkohol getrunken. Im Zusammenhang mit dem Vorfall gab es zwei Festnahmen. Zudem wurden Geschäfte, die den Badezusatz verkauft hatten, durchsucht. 500 Liter des Mittels wurden beschlagnahmt. Regierungschef Medwedew ordnete an, das Problem müsse "geregelt" werden.

stu/fab (afp, dpa)