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Mehr als 2000 Flüchtlinge gerettet

11. August 2014

Kein Tag ohne Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer. Viele von ihnen havarieren auf See. Jetzt wurden wieder mehr als 2000 Migranten von der Küstenwache mehrerer europäischer Länder aufgegriffen.

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Flüchtlinge aus Palästina und Syrien (Foto: picture alliance/ ROPI)
Bild: picture alliance/ROPI

Zu Hunderten haben sich wieder Flüchtlinge in den vergangenen zwei Tagen auf den Weg gemacht, um aus unruhigen und kriegerischen Regionen nordafrikanischer Staaten oder arabischer Länder über das Mittelmeer ins vermeintlich sichere Europa zu gelangen. Italiens Küstenwache griff mehr als 2000 Migranten in diversen seeuntüchtigen Booten auf. Mehr als 1700 von ihnen wurden in Lager in Kalabrien gebracht. 370 Migranten kamen auf Sizilien unter. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Eritrea, Somalia, Syrien und den Palästinensergebieten.

Drei mutmaßliche Menschenschmuggler aus der Türkei wurden nach Angaben aus Rom festgenommen. Auch die spanische und die tunesische Küstenwache bargen Flüchtlinge aus dem Mittelmeer. Der spanische Seenotrettungsdienst brachte nach eigenen Angaben 227 Afrikaner an Land, die die Meerenge von Gibraltar in kleinen Booten überquert hatten. Dies war der größte Zustrom seit vier Jahren.

100.000 Migranten in diesem Jahr

Insgesamt rettete die italienische Marine seit Jahresbeginn bei unzähligen Einsätzen fast 100.000 Einwanderer aus ihrer Not. Sie überwacht das Mittelmeer im Rahmen der Operation "Mare Nostrum" (Unser Meer). Der Einsatz wurde gestartet, nachdem im vergangenen Jahr hunderte Flüchtlinge bei ihrer Überfahrt ertrunken oder auf ihren havarierten Booten meist ohne Wasser und Nahrungsmittel gestorben waren.

Trotzdem kamen auch in diesem Jahr bereits mehr als 800 Menschen bei dem Versuch ums Leben, Europa über das Mittelmeer zu erreichen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mitteilte.

"Frontex muss eingeschaltet werden"

Die italienische Regierung richtete nochmals einen eindringlichen Hilfsappell an die Europäische Union. Angesichts der wachsenden Zahl der Flüchtlinge könne man die Situation nicht länger alleine schultern, beklagte ein Sprecher in Rom. Er schlug vor, die EU-Grenzschutzagentur Frontex mit der Federführung der Mittelmeereinsätze zu beauftragen. Zugleich rief Italien die EU-Staaten in Nord- und Mitteleuropa auf, sich solidarisch zu zeigen und ebenfalls Migranten aufzunehmen.

se/kis (afpe, dpa)