1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Medizin-Nobelpreis 2001

8. Oktober 2001

Der Nobelpreis für Medizin geht an drei Forscher. Sie werden für ihre Entdeckungen auf dem Gebiet der Steuerung des Zellzyklus geehrt.

https://p.dw.com/p/1AtU
Leland HartwellBild: AP

Der Amerikaner Leland Hartwells und die beiden Briten Timothy Hunt und Paul Nurse erhalten den Nobelpreis für Medizin, teilte das Karolinska Institut am Montag in Stockholm mit. In der Begründung des Nobel-Komitees hieß es, die Forschungsergebnisse hätten das Verständnis für die Veränderung der Erbmasse in den Krebszellen gefördert und neue Wege für die Behandlung von Krebserkrankungen erschlossen.

Grundlage allen Lebens ist die Zellteilung. Ein erwachsener Mensch besteht aus bis zu 100 Milliarden Zellen, die aus einer einzigen Zelle, der befruchteten Eizelle, entstanden sind. Bei der Zellteilung wächst die Zelle, kopiert ihre Erbmasse und gibt diese an die Tochterzellen weiter. Dieser Prozess wird als Zellzyklus bezeichnet.

Grundlegende Erkenntnisse für die Krebsforschung

Den Forschern ist es gelungen, die Schlüsselmoleküle zu identifizieren, die den Zellzyklus kontrollieren. Diese Moleküle funktionieren bei Hefepilzen, Pflanzen, Tieren und Menschen auf die gleiche Art und Weise. Diese Erkenntnisse sind grundlegend für das Verständnis des Zellenwachstums und damit auch für die Krebsforschung. Krebs kann entstehen, wenn die Erbgutträger (Chromosomen) beim Zellzyklus zerstört werden oder völlig verloren gehen. Die Folge: die die Zellen teilen sich unkontrolliert, ein Tumor entsteht. Blockiert man nun bestimmte Schlüsselmoleküle, könnte das Tumorwachstum aufgehalten werden.

Der 61-jährige Leland Hartwell arbeitet an einem Zentrum für Krebsforschung in Seattle. Er wird für seine Entdeckung einer Kategorie von Genen ausgezeichnet, die den Zellzyklus kontrollieren. Der 52-jährige vom renommierten Londoner Imperial Cancer Research Fund identifizierte eine der Schlüsselkomponenten zur Kontrolle des Zellzyklus. Sein sechs Jahre älterer Kollege Tim Hunt wird für seine Entdeckung des Proteins Cyclin geehrt.

Die drei Forscher werden sich den Preis teilen, der in diesem Jahr mit zehn Millionen Kronen (rund zwei Millionen Mark) dotiert ist. Der Festakt zur Preisverleihung erfolgt wie jedes Jahr am 10. Dezember in Stockholm, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel. Die Verleihung der Nobelpreise (mit Ausnahme des der Wirtschaft) jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal.