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Medaillenjagd in Berlin

Jens Krepela (mit sid/dpa)13. August 2014

Auf dem steinigen Weg zurück in die Weltspitze hoffen die deutschen Schwimmer auf gute Ergebnisse bei der Heim-EM in Berlin. Für die Teilnehmer aus 32 Ländern wird hoher Aufwand betrieben.

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Das mobile Becken für die Schwimm-EM wird am 06.08.2014 im Velodrom in Berlin mit Wasser gefüllt (Foto: Daniel Naupold/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Normalerweise ziehen die Radsportler beim Berliner Sechstagerennen ihre Bahnen im Velodrom. In den kommenden zwei Wochen sind die Schwimmer an der Reihe. Für die Europameisterschaften wurde in einer der größten Berliner Veranstaltungshallen eigens ein wettkampftaugliches Edelstahlbecken eingebaut und geflutet. "Ich kenne die Halle von Rammstein-Konzerten. Das wird ein Hexenkessel", freut sich Deutschlands Freistil-Weltrekordler Paul Biedermann. Die Euphorie soll dabei helfen, dass ein erneutes internationales Debakel der Beckenschwimmer nach Olympia 2012 (ohne Medaillen) und der WM 2013 (eine Medaille) ausbleibt. Biedermann sieht sich selbst nach einer zweiwöchigen Zwangspause wegen einer Erkrankung als "kleine Wundertüte", im mit Spannung erwarteten Duell gegen den französischen Olympiasieger Yannick Agnel hält sich der 28-Jährige aber nicht für chancenlos: "Ich werfe nicht vorher schon die Flinte ins Korn. Aber ich werde sehr kämpfen müssen."

Freiwasserschwimmer und Wasserspringer mit guten Chancen

Als große Medaillenhoffnungen eröffnen die deutschen Freiwasserschwimmer um Rekordweltmeister Thomas Lurz die Wettbewerbe. Lurz wird nun doch auch über Fünf-Kilometer an den Start gehen. Auf den olympischen zehn Kilometern keine 20 Stunden später gilt der Würzburger ohnehin als Top-Favorit. Die Idee des Startverzichts über die kürzere Distanz hat der erfolgsbesessene Lurz wieder verworfen: "Wenn man so viele Medaillen wie möglich gewinnen will, muss man in den sauren Apfel beißen." Gute Chancen auf Edelmetall haben auch die Wasserspringer. Das Synchron-Weltmeister Duo Patrick Hausding und Sascha Klein will seine Rekordserie ausbauen und den siebten EM-Titel in Folge gewinnen.

Freiwasserschwimmer Thomas Lurz (Foto: Daniel Naupold/dpa)
Kein Startverzicht für Thomas LurzBild: picture-alliance/dpa

Sjöström in Top-Form

Internationale Top-Stars der Europameisterschaften könnten Frankreichs Ausnahmeschwimmer Yannick Agnel und die Schwedin Sarah Sjöström werden. Die schon seit Jahren als Wunderkind des schwedischen Schwimmsports gefeierte Sjöström hat sich Anfang Juli mit einem neuen Weltrekord über 50 Meter Schmetterling als Medaillenfavoritin empfohlen. Die deutschen Schwimmer wollen die Heim-EM dazu nutzen wieder näher an die Weltspitze heranzurücken. Mit 14- bis 19-mal Edelmetall wären die Verantwortlichen des Deutschen Schwimmverbandes zufrieden. "Die Ziele sind ambitioniert, aber auch zu erreichen", sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow.

Schwimm-EM 2002 Franziska van Almsick
Die EM 2002 - goldene Zeiten der deutschen Schwimmer um Franziska van AlmsickBild: Vladimir Rys/Bongarts/Getty Images

Beim DSV hofft man zudem auf ebenso stimmungsvolle Wettkampftage wie vor zwölf Jahren. Bei den bislang letzten Titelkämpfen auf deutschem Boden in Berlin 2002 prägten noch Aushängeschilder wie Franziska van Almsick das Bild und holten insgesamt 36 mal Edelmetall. "Wir wollen den Schwung von damals mitnehmen. Wenn man im eigenen Wohnzimmer eine Fete feiert, dann will man, dass alle zufrieden sind", sagte Buschkow.