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Mazedoniens Bischöfe nehmen Stellung zu politischen Fragen

25. Mai 2005

Die Mazedonisch-Orthodoxe Kirche hat kürzlich drei neue Bischöfe in das höchste Gremium dieser Kirche gewählt. Diese Bischöfe erklärten, dass sie sich neben Kirchen-Fragen auch für politische Fragen einsetzen werden.

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Als Vermittler erwünscht: der rusissisch-orthodoxe Patriarch Alexej II.Bild: AP

Große Herausforderungen stehen vor den drei neu in den Synod der Mazedonisch-Orthoxen Kirche, MPC, gewählten Vikarbischöfen. Die Wahl von Piment, Metodije und Kliment wird als historischer Schritt des Synod betrachtet. Die Bischöfe erklärten, sie würden ihre Jugend und ihr Wissen vornehmlich für Herausforderungen einsetzen wie die Autokephalie, also die Anerkennung der MPC durch die übrigen orthodoxen Kirchen sowie die internationale Anerkennung Mazedoniens unter seinem konstitutionellen Namen – Republik Mazedonien.

Vermittler gewünscht bei Streit mit serbisch-orthodoxer Kirche

"Hinsichtlich einer kirchlichen Lösung des Status der MPC muss zwischen uns und der Serbisch-Orthodoxen Kirche ein Vermittler eingesetzt werden. Ebenso wie ein Vermittler der UN für den Namensstreit mit Griechenland eingesetzt ist. Als Vermittler in dieser Angelegenheit möchten wir die Russisch-Orthodoxe Kirche und ihr Kirchenoberhaupt, Patriarch Aleksej II., und auch das Patriarchat Konstantinopel und seinen Patriarchen Bartholomäus", sagte Vikarbischof Kliment.

Bischof: Christliches Europa ohne Balkan unvollständig

Die MPC könne sich ferner an den europäischen Integrationsprozessen beteiligen. Und auch dazu würden die drei jungen Bischöfe ihren Beitrag leisten. Auf einer Konferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung im rund 100 Kilometer südlich von Skopje gelegenen Prilep am 21. Mai legte die MPC ihre Vorschläge zur EU-Annäherung Mazedoniens dar. Die MPC achte den in Mazedonien herrschenden Konsens über eine EU-Annäherung. Die Bevölkerung sei mehrheitlich gläubig. Das bedeute, wenn der Bürger gleichzeitig Gläubiger sei, dann würde die MPC als ihre geistliche Mutter dessen Position respektieren.

"Und wenn wir vom christlichen Europa sprechen, meinen wir, dass Europa ohne den Balkan nicht komplett ist. Denn gerade in dieser Region reifte das stärkste Gefühl für Gottes Präsenz in der Menschheitsgeschichte. Das Heilige Evangelium brachte der Heilige Paulus über Mazedonien nach Europa. Ich glaube, Europa ist ohne den Balkan auch im christlichen Sinne nicht komplett", so Bischof Kliment.

Zlatka Purkovic, Prilep
DW-RADIO/Mazedonisch, 21.5.2005, Fokus Ost-Südost