Mauerkünstler - Berlin nach der Wende
25. August 2009Wenn die Namen Sibylle Bergemann und Reynold Reynolds in einem Atemzug genannt werden, wird der Kunstkenner hellhörig. Was verbindet die ostdeutsche Fotografin mit dem Filmemacher Reynolds aus dem fernen Central Alaska? – Ihre Jagd nach Bildern in der Stadt Berlin! Während der Besucher in der Fotoausstellung "Ostzeit" das von Bergemann dokumentierte Alltagsleben in Berlin zu DDR-Zeiten betrachten kann, wird er in der Ausstellung "Berlin 89/09" eine Videoinstallation von Reynolds finden, die im Nachwende-Berlin 2004 entstand. Zwei verschiedene Medien, zwei verschiedene Stadtansichten.
Fünf Ausstellungen, fünf Blicke
Weitere Ausstellungstitel wie "Kunst und Kalter Krieg" oder "Übergangsgesellschaft" sollen den Besucher in die Berliner Museen locken, damit er sich ein Bild von dem "alten" und "neuen" Berlin machen kann. Die thematischen Schwerpunkte fallen ganz unterschiedlich aus. Während die Berlinische Galerie den Fokus auf die letzten 20 Jahre legt und die Stimmung Berlins zwischen Um- und Aufbruch seit der Wiedervereinigung einfängt, beleuchtet das Deutsche Historische Museum mit den Werken von 120 Künstlern deutsch-deutsche Positionen von 1945-1989. Die Neue Nationalgalerie konzentriert sich mit ihrer Retrospektive zu Thomas Demand sogar nur auf einen Künstler. Demand lenkt mit seinen abfotografierten Papiermodellen den Blick auf historische Ereignisse, die durch die Medien gingen. Ein Stück Geschichte zum Ansehen.
Visuelle Geschichtsbücher
Alle Kunstgattungen, ob Malerei, Skulptur oder Architektur, sind in den Ausstellungen vertreten. Die Kunstwerke dienen als "Erinnerungsstützen", die die Geschichte des geteilten Berlin in Bildern erzählen und auch das Danach, den Wandel einer wieder "zusammengeführten Stadt" dokumentieren. Erinnerungen aus einer jungen Zeit treffen auf Erinnerungen einer alten Zeit und schreiben eine neue Geschichte.
Autorin: Daniela Doutch
Redaktion: Sabine Oelze