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Politik

Leichenfunde in Mexiko: Erneut Gewalt in Guerrero

14. November 2017

Im Bundesstaat Guerrero in Mexiko hat die Polizei 14 Leichen in einer Schlucht entdeckt. Es ist das Zeugnis einer Gewalttat - inzwischen fast alltäglich in der besonders gefährlichen Region des südamerikanischen Landes.

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Mexiko Verhaftung nach Schießerei mit Polizei
Festnahme nach einer Schießerei mit der Polizei in AcapulcoBild: picture-alliance/AP Photo/B. Hernandez

Im mexikanischen Bundesstaat Guerrero hat die Polizei mindestens 14 Leichen entdeckt. Die Toten seien laut Sicherheitsbehörden verbrannt und teilweise verstümmelt gewesen. Die Leichen lagen in einer 400 Meter tiefen Schlucht nahe der Ortschaft Copanatoyac.

Der Leichenfund reiht sich ein in eine ganze Serie von Gewalttaten in Guerrero in den vergangenen Tagen. In der größten Stadt des Bundesstaats, Acapulco, wurden am Sonntag acht Menschen getötet. Drei Personen wurden bei Polizeieinsätzen getötet, drei weitere wurden mit Folterspuren in einem Vorort gefunden, und zwei Menschen wurden in einer Bar erschossen.

Der Bundesstaat Guerrero gehört zu den gefährlichsten Regionen in Mexiko. Bis zum September verzeichneten Behörden allein in Guerrero 1726 Morde. Im vergangenen Jahr wurden im ganzen Land rund 20.800 Menschen ermordet, rund 3500 davon in Guerrero.

Karte Mexiko Guerrero
Im Bundesstaat Guerrero ist die Mordrate besonders hoch.

Durch den Bundesstaat führt eine wichtige Transitroute für den Drogenschmuggel. Guerrero gilt als der größte Produzent von Heroin in ganz Lateinamerika. Vor rund drei Jahren verschwanden 43 Lehramtsstudenten in Iguala, Guerrero. Das Verbrechen sorgte weltweit für Entsetzen und wurde bis heute nicht aufgeklärt.

Mordrate gestiegen

Besonders Acapulco, die größte Stadt der Region, hat sich durch den Drogenkrieg in den vergangenen Jahren verändert. Die Stadt war einst dank seiner vielen Strände ein beliebter Reiseort.

Der US-amerikanische Präsident John F. Kennedy verbrachte hier mit seiner Frau Jacqueline seine Flitterwochen. Davon ist heute nicht mehr viel zu spüren: Im vergangenen Jahren gab es nirgends in Mexiko so viele Morde wie in Acapulco.

Aber die Mordrate steigt im ganzen Land. Als Grund dafür wird die Zersplitterung der Kartelle und Machtkämpfe in Mexiko genannt. Insgesamt sei nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen die Zahl der Morde um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In diesem Jahr könnte die Zahl der Ermordeten laut Experten über den 20.800 vom vergangenen Jahr liegen.

lih/djo (ap,dpa,epd)