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Mary Robinson, UN-Sondergesandte für Klimawandel, Irland

9. Dezember 2015

"Wir sollten nicht über Klimafinanzierung als Hilfsgelder für Entwicklungsländer reden, wir sollten es als Maßnahme für eine sichere Welt für uns alle sehen."

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Frankreich Cop21 Klimagipfel in Paris - Faces of Climate Change - Mary Robinson
Bild: DW/T. Walker & R. Krause

Wenn Mary Robinson ein Mikrofon in die Hand nimmt, wird es im Raum sofort still, egal wie viele Zuhörer gerade noch plaudernd Stühle rückten oder Journalisten nach der perfekten Kameraposition suchten. Früher UN-Sondergesandte für Menschenrechte und Präsidentin Irlands, hat sie nun den Klimagipfel in Paris vorbereitet.

Die Themen, so sagt sie, hängen eng zusammen. Bei ihrer Arbeit zu Menschenrechten in Afrika sah sie viele Menschen, die unter Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfällen litten – und sie begriff, dass der Klimakampf eigentlich ein Kampf für Menschenrechte ist. Auch beim Klimagipfel. "Es geht um die Zukunft des Planeten und erfordert eine Antwort, die sich um Menschenrechte und menschliche Solidarität dreht", so Robinson. Im Hinblick auf die Geldmittel, die ärmeren, gefährdeten Staaten zur Verfügung gestellt werden sollen, um sich an den Klimawandel anzupassen, sagt sie: "Wir sollten nicht über Klimafinanzierung als Hilfsgelder für Entwicklungsländer reden, wir sollten es als Maßnahme für eine sichere Welt für uns alle sehen."

Die nachhaltigen Entwicklungsziele, die im September von den UN-Mitgliedsstaaten in New York unterzeichnet wurden, spielen auch eine Rolle. "Diese Ziele werden nur ein vages Bestreben sein, wenn wir sie nicht mit der Wissenschaft des Klimawandels verbinden."

Bei Mary Robinson liegt es nicht nur am Job, dass sie für das Klima kämpft. Sie ist Großmutter von fünf Enkeln und hat auch deren Zukunft im Blick. Sie sagt, es sei Zeit für mehr Mitgefühl und Verständnis. Und ein neues Narrativ, wie man eine bessere Welt erreicht – eines, in der der Zusammenhang zwischen Klima, Armut, Bildung und Gleichberechtigung der Geschlechter entmystifiziert wird. "Wenn arme Leute saubere Energie bekommen, können sie sich damit auch aus der Armut befreien. Wenn die Mütter nicht mehr viele Kilometer weit weg Feuerholz suchen müssen, haben sie mehr Zeit." Und wenn die Kinder Licht hätten, kämen sie eher dazu, aus Büchern zu lernen. "Mit dem richtigen Ansatz und der richtigen Denkweise ist dieses Szenario in Reichweite. Aber es geht zurück auf den Grundgedanken, zusammen als eine globale Gemeinschaft zu arbeiten. Als Menschheit."