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Martti Ahtisaari: "Entscheidungen werden erst am Ende getroffen"

1. März 2007

Der UN-Sondergesandte für Kosovo, Martti Ahtisaari, warnt im Interview mit DW-RADIO vor zu vielen Spekulationen: Die abschließende Arbeit stünde erst dann bevor, wenn sein Plan dem UN-Sicherheitsrat vorliege.

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Martti AhtisaariBild: picture-alliance/ dpa

Die Gespräche zwischen den Vertretern von Belgrad und Pristina über den Kosovo-Status werden fortgesetzt. Eine Annäherung hat aber schon bei einem dreitägigen Treffen in der vergangenen Woche nicht stattgefunden. Diesmal stehen erneut die Dezentralisierung, der Schutz des Kulturerbes sowie Eigentums- und Finanzfragen auf der Tagesordnung. UN-Chefunterhändler Ahtisaari will seinen Plan noch im März dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorlegen.

DW-RADIO/Albanisch: Herr Ahtisaari, in welchen Punkten könnte man Ihrer Meinung nach noch eine Einigung erreichen?

Ich werde das erst entscheiden, wenn der gesamte Prozess beendet ist und ich mich mit meinem Team zusammengesetzt habe. Es sitzt jetzt in Wien und analysieren die Erfahrungen der letzten drei Tage. Klar ist aber, dass es bei der Status-Frage sehr schwer ist, sich vorzustellen, dass die Beteiligten ihren Standpunkt ändern werden. Und daher werde ich meinen Vorschlag am Ende dieses Prozesses machen müssen.

Sie sind rund um die Welt gereist. Wie war die Unterstützung der Staaten, die Sie bisher besucht haben?

Die EU hat mich stark unterstützt. Ebenso viel Unterstützung gab es für diese Arbeit, als ich bei der NATO und beim Europarat war. Also werden wir sie fortsetzen und ich werde diese Verhandlungsrunde am 10. März beenden. Danach werde ich den abschließenden Vorschlag verfassen, den ich dem Sicherheitsrat im März vorlegen werde.

Wie erklären Sie, dass Russland nicht mehr hinter ihrem Plan steht?

Wenn wir über Russland in der Kosovo-Kontaktgruppe sprechen, hat es jede Erklärung der Kontaktgruppe bisher angenommen. Was sie dann aber außerhalb der Treffen der Kontaktgruppe getan haben, ist eine ganz andere Frage. Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir nicht zu viele Spekulationen anstellen. Entscheidungen werden erst am Ende getroffen. Weil die abschließende Arbeit erst beginnt, wenn ich meinen Plan dem Sicherheitsrat vorgelegt habe. Erst dann werden die Regierungen ihre Positionen formulieren. Lassen Sie uns also Geduld bewahren.

Das Gespräch führte Anila Shuka
DW-RADIO/Albanisch, 26.2.2007, Fokus Ost-Südost