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Manning entschuldigt sich erstmals

15. August 2013

Wikileaks-Informant Bradley Manning hat öffentlich Reue für seine Taten bekundet. Es tue ihm leid, dass er den USA geschadet habe, sagte er vor Gericht. Spekuliert er damit auf ein geringeres Strafmaß?

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Bradley Manning wird nach seiner Äußerung vor Gericht wieder abgeführt (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Wikileaks-Informant Bradley Manning hat sich erstmals für die Weitergabe hunderttausender Dokumente an die Internet-Enthüllungsplattform entschuldigt. "Es tut mir Leid, dass meine Handlungen Menschen geschadet haben. Es tut mir Leid, dass sie den Vereinigten Staaten geschadet haben", erklärte der 25-Jährige bei einer Anhörung vor dem Militärgericht in Fort Meade bei Washington. (Das Artikelbild zeigt Manning, der nach seiner Äußerung vor Gericht wieder abgeführt wird).

Ihm sei bewusst gewesen, welche Entscheidungen er getroffen und was er getan habe. Er habe den Menschen helfen wollen, aber mittlerweile seien ihm seine Fehler klar geworden, meinte der US-Obergefreite weiter. Er hätte "viel offensiver innerhalb des Systems arbeiten sollen". Nun müsse er den Preis zahlen. "Ich will ein besserer Mensch werden, die Universität besuchen, um einen Abschluss zu machen", führte Manning weiter aus.

Manning entschuldigt sich

Mannings Aussage war Teil des Verfahrensabschnitts, in dem das Strafmaß für den bereits schuldig Gesprochenen festgelegt wird. Manning war vor rund zwei Wochen unter anderem wegen Spionage, Geheimnisverrats, Computerbetrugs und Diebstahls für schuldig erklärt worden.

Er hatte gestanden, als Geheimdienstanalyst des Militärs während seiner Stationierung im Irak zwischen November 2009 und Mai 2010 hunderttausende geheime US-Dokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergereicht zu haben. Das Gericht sprach den US-Soldaten in 19 von 21 Anklagepunkten schuldig. Vom besonders schwerwiegenden Anklagepunkt "Unterstützung des Feindes" wurde er jedoch freigesprochen.

Strafmaß noch im August

In der Anhörung am Mittwoch hatte zuvor ein Militär-Psychologe ausgesagt, dass der Soldat seinerzeit Probleme wegen seiner Homosexualität gehabt habe. Eine jetzt öffentlich gemachte Selbstaufnahme zeigt Manning mit geschminktem Gesicht und einer blonden Langhaar-Perücke.

Das genaue Strafmaß soll noch im Laufe des Monats verkündet werden. Richterin Denise Lind hatte in der vergangenen Woche einem Antrag der Verteidigung stattgegeben, die mögliche Höchststrafe von 136 Jahren auf 90 Jahre Haft zu reduzieren.

se/wl (rtre, ape, afp, dpa)

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