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Managerin beklagt "Ferndiagnosen"

14. April 2014

Die Managerin von Michael Schumacher hat im deutschen Fernsehen von ermutigenden Fortschritten bei dem im Koma liegenden Rennfahrer berichtet. Gleichzeitig kritisierte sie selbsternannte Experten.

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Michael Schumacher (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Es schalteten sich "leider Mediziner von außen" ein, die den Zustand Schumachers "interpretieren", sagte Schumachers Managerin Susanne Kehm in der ARD-Sendung "Günther Jauch". Dabei handele es sich um Ferndiagnosen, "die sehr an der Wirklichkeit vorbeigehen" und mit denen sich das Umfeld des Ex-Formel1-Fahrers "jedes Mal aufs Neue" auseinandersetzen müsse.

Über den aktuellen Gesundheitszustand Schumachers sagte Kehm, er mache "kleine Fortschritte, die machen uns sehr froh und geben uns auch Mut". Es handele sich um "kleine Momente der Bewusstheit, des Erwachens und der Wachheit, und das ist per se eine gute Nachricht."

Patienten mit einer Gehirnverletzung könnten wach sein und trotzdem kein Bewusstsein haben, erläuterte Kehm. Bewusstsein sei schon "etwas mehr": "Das bedeutet, man ist in der Lage, wie auch immer, vielleicht auch in ganz eingeschränkter Form, in Interaktion mit seiner Umwelt zu treten." Das sei "eine Voraussetzung, um dann weitermachen zu können".

Prognosen nicht möglich

Weitere Details zum Zustand des zweifachen Familienvaters nannte sie mit dem Verweis auf die Privatsphäre des siebenmaligen Champions und seiner Familie nicht. Schumacher habe schon immer größten Wert auf den Schutz seiner Privatsphäre gelegt. In diesem Sinne wolle man erst recht diese Entscheidung aufrechterhalten, erklärte Kehm. "Unser Wunsch wäre schon, dass ab dem Moment, in dem Michael in eine Reha-Klinik gehen könnte, wir die mediale Begleitung unsererseits einstellen können."

Prognosen über die weitere Entwicklung von Schumachers Zustand seien nicht möglich, betonte die Managerin. "Die bekommen wir auch von den Ärzten nicht." Außerdem: "Jeder Fall ist individuell."

Kehm bestätigte, dass es Versuche gab, auf der Intensivstation des Krankenhauses in Grenoble zu Schumacher vorzudringen. Ein Reporter habe sich kurz nach dem Unfall als Priester verkleidet, ein anderer Mann habe sich als Vater des Rennfahrers ausgegeben. Auch sei Angehörigen anderer Patienten auf der Station Geld für Fotos geboten worden.

Dank für die Anteilnahme

Die Managerin bedankte sich ausdrücklich für die Anteilnahme der Fans, die sich in Briefen, E-Mails und durch Geschenke äußern. "Das ist ganz toll, so viel Anteilnahme ist wirklich überwältigend." Sie komme von "wohlmeinenden Menschen" und gebe "der Familie wirklich Kraft".

Kehm hatte sich wiederholt über Spekulationen zu Schumachers Gesundheitszustand beklagt und darum gebeten, auf die offiziellen Stellungnahmen zu vertrauen. Zuletzt hatte Kehm am 4. April erklärt, Schumacher zeige "Momente des Bewusstseins und des Erwachens.

Der 45-jährige passionierte Skifahrer war am 29. Dezember im Skigebiet Méribel in den französischen Alpen abseits der markierten Pisten gestürzt und mit dem Kopf auf einen Fels aufgeschlagen.

gri/nis (afp, dpa, sid)