Mainz - Die Talente sollen es richten
10. August 2010Die letzte Saison war für den FSV Mainz die erfolgreichste Spielzeit in der Vereinsgeschichte. Ein Riesenerfolg für Thomas Tuchel, der vor seinem Engagement bei den Profis zu Beginn der vergangenen Saison noch mit der Mainzer A-Jugend Deutscher Meister wurde. Tuchel setzt auf die Jugend, er vertraut seinen jungen Spielern und das zahlt sich aus. Trotz anderer lukrativer Offerten entschieden sich Talente wie André Schürrle oder Lewis Holtby für den Verein am Mainzer Bruchweg. Mit den beiden 19-Jährigen will der FSV auch in der kommenden Saison wieder für Aufsehen sorgen.
Stammtorhüter verletzt
Gerade um den jungen Lewis Holtby hat Thomas Tuchel gekämpft. "Er ist ein hochqualifiziertes Talent, mit dem wir viele Optionen im Offensivbereich haben“, schwärmt der Trainer von seinem Neuzugang. Zuletzt konnte FSV-Manager Christian Heidel noch Stürmer Sami Allagui von Greuther Fürth verpflichten. Der 24-Jährige soll zusammen mit Aristide Bancé für die nötigen Tore sorgen.
Schmerzlich vermissen werden die Mainzer dagegen ihren ehemaligen Kapitän Tim Hoogland, der dem Lockruf des FC Schalke folgte. Dazu kommt die schwere Verletzung von Stammtorhüter Heinz Müller. Die Ärzte diagnostizierten einen Riss des hinteren Kreuzbandes bei dem 32-Jährigen. Damit startet der FSV Mainz ohne seinen starken Rückhalt aus der Vorsaison in die neue Spielzeit.
Neue Spieler integrieren
Den Abgang von Tim Hoogland und den Ausfall von Torwart Müller werden die Mainzer dennoch gut verkraften. Thomas Tuchel setzt vor allem auf einen starken Teamgeist, der im ersten Trainingslager im österreichischen Flachau weiter gefördert werden sollte. Im Mittelpunkt stand die körperliche Fitness der Spieler. Mindestens genauso wichtig war aber, dass die neuen Spieler wie Lewis Holtby, Christian Fuchs oder Sami Allagui in die Mannschaft integriert werden. "Das Trainingslager zeigt, dass wir in der Zusammensetzung des Kaders; sowohl sportlich als auch charakterlich ein paar gute Entscheidungen getroffen haben. Die Truppe wächst wahnsinnig schnell zusammen“, zeigt sich Thomas Tuchel zufrieden.
Das Transfergeschäft ist schwierig
Finanzielle Mittel für Spieler wie Michael Ballack, Ruud van Nistelrooy oder Raúl hat man bei Mainz 05 nicht. "In der ersten Bundesliga ist das Transfergeschäft für uns, bei unseren finanziellen Möglichkeiten, sehr schwierig“, beschreibt FSV-Manager Christian Heidel die Situation. Insgesamt investierte der Verein nur rund 2,3 Millionen Euro in neue Spieler. Zum Vergleich: Der VfL Wolfsburg bezahlte rund 24 Millionen für seine Neuzugänge.
In der ersten Liga etablieren
Ob der FSV Mainz 05 eine ähnlich starke und erfolgreiche Saison spielt, wie die Letzte, bleibt abzuwarten. Mit dem neunten Tabellenplatz liegt die Messlatte sehr hoch. Dies zu bestätigen wäre ein großer Erfolg für den Verein. Dennoch wäre der verletzte Heinz Müller schon mit weitaus weniger zufrieden. "Wenn wir den vorzeitigen Klassenerhalt schaffen würden, hätten wir nichts dagegen.“ Mainz will sich in der ersten Liga etablieren. Ohne große Namen, dafür mit vielen hungrigen Talenten – Mit Thomas Tuchel und seinen Mainzern wird auch in der kommenden Saison zu rechnen sein.
Autor: Thomas Klein
Redaktion: Wolfgang van Kann