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Machtkampf im Jemen nach Entlassung von Militärs

7. April 2012

Der Wandel im Jemen mit dem Abgang des Langzeitpräsidenten Saleh gilt als beispielhaft. Doch dieser kann immer noch Fäden ziehen. Das zeigt die Weigerung seines Halbbruders, als Luftwaffen-Chef abzutreten.

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Der Flughafen von Sanaa (Foto: AP)
Bild: AP

Der Kommandeur der jemenitischen Luftwaffe hat sich seiner Entlassung durch Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi widersetzt. Mohammed Saleh al-Ahmar, ein Halbbruder des früheren Staatschefs Ali Abdallah Saleh, weigere sich, der Entlassung Folge zu leisten, verlautete aus Militärkreisen. Soldaten unter seinem Kommando erzwangen die Schließung des Flughafens der Hauptstadt Sanaa. Daraufhin mussten neun Auslands- und sieben Inlandsflüge gestrichen und drei weitere Flüge nach Aden umgeleitet werden.

Zahlreiche Amtsträger aus der Saleh-Ära sollen gehen

Der neue Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte neben Al-Ahmar auch den Kommandeur der Spezialkräfte der Präsidentengarde, Tarek Mohammed Saleh, sowie die Gouverneure von vier Provinzen, die Saleh nahestehen, am Freitag entlassen. Damit erfüllt das Staatsoberhaupt einen Teil der Vereinbarung zur Neugestaltung des Landes. Diese hatte Ali Abdallah Saleh im November in Saudi-Arabien nach monatelangen Massenprotesten unterzeichnet.

Neben dem Rückzug des ehemaligen Machthabers sieht das Papier vor, dass die vielen Kommandeure, die zu Salehs Familie gehören, abgesetzt werden. Der Halbbruder Salehs will aber nach Informationen des Fernsehsenders Al-Arabija erst gehen, wenn auch andere hochrangige Mitarbeiter im Verteidigungsministerium ihre Ämter aufgeben.

Machtkampf um Ämter

Weiterhin im Amt ist Salehs Sohn Ahmed, der die Elitetruppe der Republikanischen Garde führt. Beobachter rechnen aber damit, dass auch er bald ersetzt wird. Seit Amtsantritt des neuen Präsidenten im Februar hatte es immer wieder blutige Terroranschläge auf die Sicherheitskräfte des Landes gegeben. Der neue Machtkampf könnte das Land noch tiefer in die Krise stürzen.

sti/Pg/fab (dpa, afp, ap)