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Macht und Ohnmacht der Friedensbewegung

20. Februar 2003

Ist die Friedensbewegung wieder auferstanden? Welche Chancen haben die Kriegsgegner, von den Regierenden gehört zu werden? Diese und weitere Fragen werfen wir in der Sendung Thema heute auf - und (ver)suchen Antworten.

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Tausende Menschen demonstrierten vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen einen möglichen Krieg gegen den Irak.Bild: AP

Die derzeitige Friedensbewegung sei geprägt von reinem Antiamerikanismus. Dieser Vorwurf wurde nicht nur in den USA laut. In Deutschland hat das «Bündnis gegen Antisemitismus», dem unter anderem der Schriftsteller Ralph Giordano und die Publizistin Lea Rosh angehören, den Organisatoren der Berliner Demonstration vom vergangenen Wochenende in einem offenen Brief eine «gefährliche Mischung aus Antiamerikanismus und politischer Naivität» vorgeworfen.

Rund 10 Millionen Menschen weltweit waren allein am vergangenen Wochenende gegen einen drohenden Krieg auf die Straßen gegangen, Berlin hat mit einer halben Million Teilnehmer die größte politische Demonstration seit dem Fall der Mauer erlebt. Unter den Teilnehmern waren auch Minister aus dem rot-grünen Bundeskabinett, sowie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD).

Den Friedensdemonstraten wurde unter anderem zum Vorwurf gemacht, sie nähmen in Kauf, Applaus von der falschen Seite zu erhalten: aus dem Irak wird unterdessen gemeldet, dass die Menschen dort den Glauben an Friedensbemühungen längst aufgegeben haben. Man richtet sich fest auf Krieg ein.

Dennoch werden selbst in Großbritannien, dessen Regierung die USA bisher immer uneingeschränkt in ihrer Irak-Politik unterstützte, die Friedensdemonstrationen massiver. Premier Tony Blair sieht sich einer erdrückenden Mehrheit von fast 90 Prozent Kriegsgegnern gegenüber, wie aus jüngsten Umfragen hervorgeht. Ähnlich ist die Situation in Spanien, wo der Spielraum in der Irak-Politik für Regierungschef José María Aznar immer begrenzter wird.

Wie sieht es im Innern der neuen Friedensbewegung aus? Was für Menschen sind es, die in Berlin, London, Madrid und anderen Hauptstädten gegen den Krieg und für den Frieden demonstrieren?

Korrespondenten vor Ort beleuchten die Situation. Für die Analyse der derzeitigen europäischen Friedensbemühungen blickt die Thema-Sendung auch auf die Ergebnisse der Friedensdemonstrationen der 80-er Jahre zurück.