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Tibetische Mönche zünden sich aus Protest an

28. Mai 2012

Mitten in der tibetischen Hauptstadt Lhasa vor dem Jokhang Tempel haben sich zwei Mönche selbst in Brand gesetzt. Ein Zeichen des Protests gegen die chinesische Tibet-Politik - und ein drastischer Schrei nach Hilfe.

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Platz mit Marktständen vor dem Jokhang Tempel in Lhasa Tibet (Foto: dapd)
Lhasa Platz vor Johhang Tempel in TibetBild: dapd

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Tibeter selbst anzünden, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Doch nun haben dies zwei Männer erstmals direkt im Zentrum der tibetischen Hauptstadt Lhasa getan. Der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge ist einer der Männer im Krankenhaus an den Folgen seiner Verbrennungen gestorben, der andere wird noch behandelt. Die Männer sollen sich mit Benzin übergossen und anschließend angezündet haben. Die chinesische Führung machte separatistische Kräfte dafür verantwortlich.

Peking unter Druck

Das Schicksal der beiden, die der US-Sender als Mönche beschrieb, ist unklar. "Die Flammen waren riesig, und Augenzeugen vermuten, dass die beiden ums Leben gekommen sind", sagte eine exiltibetische Quelle laut RFA. Die Sicherheitsbehörden wollen weitere Fälle verhindern und setzen nun auf Prävention: Sie haben die Sicherheitsmaßnahmen in Lhasa umgehend verschärft. Die Lage sei angespannt. Polizisten und paramilitärische Kräfte sind dem Radiosender RFA zufolge überall in den Straßen zu sehen.

Die Selbstanzündungen sind ein symbolischer Protest, der zum einen den Widerstand gegen die chinesische Herrschaft in der autonomen Region Tibet deutlich machen soll. Auf der anderen Seite wollen die Tibeter damit auch Aufmerksamkeit auf der internationalen Bühne erregen.  Seit 1951 hält China das Gebiet besetzt und unterdrückt die dort lebenden Tibeter. Die Chinesen kontrollieren die Region mit eiserner Hand. Die Tibeter werden zudem durch den andauernden Zuzug vieler Han-Chesischen sozial und kulturell isoliert.

Tibet Neu

In den vergangenen drei Jahren ist es immer wieder zu Selbstverbrennungen gekommen - insgesamt registrierten die Behörden 35 Fälle in China. 34 davon ereigneten sich in tibetisch bewohnten Gebieten in chinesischen Provinzen, insbesondere in der Südwestprovinz Sichuan.

nis/haz (afp, dpa, dapd)