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Märchenhafter Sieg

2. Dezember 2001
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Mehr als 14 Millionen Europäer können nicht irren: So viele Kinofans haben nämlich das französische Filmmärchen "Die fabelhafte Welt der Amelie" – den Gewinner des Europäischen Filmpreises 2001 – schon gesehen. Ob in Deutschland, Polen, Griechenland, Finnland oder natürlich in Frankreich selbst: Alle lieben Amelie. Wer sagt da noch, die Europäer hätten keinen gemeinsamen Sinn für Humor und Gefühl?

"Ich bin der König von Europa", flachste "Amelie"-Regisseur Jean- Pierre Jeunet am Samstagabend bei der Preisverleihung im Berliner Neuen Tempodrom. Der überwältigende Erfolgs seines europäischen Kinowunders sei für ihn manchmal wie ein süßer Traum, bei dem ihm irgendwann eine Stimme leise ins Ohr flüstere: "Jean-Pierre, wach auf, es ist Zeit in die Schule zu gehen." Und Jeunet, der als erster französischer Regisseur den Hauptpreis gewann, hofft: "Heute der Europäische Filmpreis und vielleicht irgendwann mal der Oscar?" Aber eigentlich hält er von Hollywood, wo er 1997 "Alien – Die Wiedergeburt" drehte, gar nicht so viel. "In Europa hat man als Filmemacher einfach viel mehr Freiheiten."

Die 23-jährige "Amelie"-Darstellerin Audrey Tautou war zur Enttäuschung der rund 1500 Gäste im neuerbauten Neuen Tempodrom am Anhalter Bahnhof nicht zur Preis-Gala gekommen. Sie dreht zurzeit in England mit Regisseur Stephen Frears.