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Männer rasen, Frauen stolpern

Rafael Heiling26. November 2003

Männer sind anders. Frauen auch. Das ist klar, was die Wissenschaft aber nicht stört. Beharrlich untersucht sie das Rollen-Verhalten und lehrt uns Dinge wie: 55 Prozent der Frauen können einen Feuerlöscher bedienen.

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Die Wissenschaft forscht fleißig zwischen den GeschlechternBild: Bilderbox

Neben dieser fulminanten Brandschutz-Umfrage des einschlägigen deutschen Fachverbandes bringt auch die Buchautorin Annette C. Anton ganz neue Erkenntnisse in Sachen Rollen-Verhalten. Nämlich: Frauen behandeln Männer und Taschen so ziemlich gleich. Denn Frauen würden auch bei Handtaschen "serielle Monogamie" bevorzugen: "Man wird der einen müde und legt sich eine andere zu." Nur sehr selten blieben die Damen einer Tasche treu. Und wenn doch, "so bemerken die Frauen für gewöhnlich gar nicht, wie glanzlos und abgegriffen ihr ständiger Begleiter inzwischen ist", behauptet die Autorin in ihrem "Handtaschenbuch". Männer in ihrer Einfachheit würden übrigens alles in die Hosentasche stopfen.

Liebling, du siehst aus wie immer

Die dann entstehende Beule ist extrem egal. Männer legen aufs Outfit keinen gesteigerten Wert – sagt die Zeitschrift "Woman". Nur 58 Prozent der Frauen glauben, dass es dem Mann auffallen würde, wenn sie zum Beispiel plötzlich blond statt braun wären. Erwartungsgemäß hauen die Männer auf den Putz: 84 Prozent sind überzeugt, dass sie es merken würden.

Denn zum Rollen-Verhalten gehört: Männer brauchen mehr. Egal wovon. Dafür können sie nichts, trösten US-Psychologen. Schon sechs Monate alte Jungs klauen andern ständig das Spielzeug. Alles genetisch oder hormonell bedingt.

Mehr Hormone, mehr Hirnleistung

Überhaupt sind Männer Sklaven ihres Testosteron-Spiegels. Wissenschaftler der Uni Chicago haben untersucht: Wenn eine nette Dame (die übrigens zu 55 Prozent ihr wahres Alter verschweigt) zwinkert oder lächelt, gibt’s 30 Prozent mehr Testosteron und einen akuten Flirt-Anfall. Angeblich werden Männer auch intelligenter, wenn ihr Hormonspiegel steigt. Außerdem soll es unter Männern mehr Hochbegabte geben, aber auch mehr Dumme. Früher haben wir gesagt: Ich denke, also bin ich. Heute wissen wir: Es geht auch so.

Allerdings können Frauen schneller bis drei zählen als Männer. Das hat Brian Butterworth, Psychologie-Professor des Londoner University College, herausgefunden. Bei höheren Zahlen verschwinde der Unterschied. Es gibt also offenbar drei Gruppen von Menschen: Die einen können bis drei zählen. Die andern nicht.

Schwarz für den Herrn, Rot für die Dame

Symbolbild Gehen, Beine auf Pflaster
Frauen stolpern öfter als Männer, sagen die ForscherBild: Bilderbox

Dafür verunglücken Frauen auf Fußwegen deutlich öfter als Männer. Auf eine Million gelaufener Kilometer haben sechs Frauen einen Unfall – und nur drei Männer. So sagt es die Uni Duisburg. Was sie nicht sagt: Es liegt an den Schuhen! Immerhin kommen Frauen besser mit Schmerz zurecht als Männer, das erklärt die Deutsche Schmerzliga. Bekanntlich jaulen Männer nur rum.

Das Rollen-Verhalten spiegelt sich natürlich auch im Verkehr wider. Nimmt man zwei britische Studien zusammen, dann fährt der Single-Mann ein dickes schwarzes Auto und zieht immer kräftig die Handbremse an. Die Single-Frau bevorzugt ein rotes Vehikel, in dem die CDs durcheinanderfliegen. Und Familienkutschen sind grün, der Sitz ist immer verstellt (hat die Frau gemacht), das Handschuhfach ist überfüllt (das war der Mann) und überall liegen Hamburger-Schachteln rum (das waren alle).

Rivalen der Autobahn

So wie Männer sich benehmen, fahren sie auch, ergab eine Umfrage der Zeitschrift "Autobild": Sei auch du ein Lümmel im Verkehrsgetümmel. Rücksichtslos und aggressiv. Dieses besondere Rollen-Verhalten fängt nach US-Studien schon im Kindesalter an. Mädchen seien fürsorglich, Jungen dagegen Pampers-Rocker. Krawallmacher im Strampelanzug.

Männer sind also wehleidig? Rücksichtslos? Aggressiv? Niemals! Wutentbrannt treten wir gegen den Computer, der uns diesen Unsinn ins Büro gebracht hat. Doch der Kasten hat ein besonderes Roll-Verhalten, und wir prellen uns den großen Zeh. Die Studien hol der Teufel!