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Mädchen zündet Sprengsatz auf Markt

17. Mai 2015

Der Nordosten Nigerias kommt nicht zur Ruhe. Extremisten setzten erneut ein Mädchen als Selbstmordattentäterin ein. Der Busbahnhof der Stadt Damaturu war schon öfter Ziel von Anschlägen der Boko Haram.

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Ein zerstörter Bus nach einem Selbstmordanschlag in Potiskum in Nigeria (Archivfoto: AP9
Busbahnhöfe wie hier in Potiskum sind in Nigeria öfter Ziel von AnschlägenBild: picture alliance/AP Photo/A. Adamu

Bei einem Bombenanschlag im Bundesstaat Yobe im Nordosten Nigerias sind zahlreiche Menschen getötet worden. Die Attentäterin riss mindestens sieben Menschen mit in den Tod. Etwa 30 Menschen wurden verletzt. Sieben Opfer befänden sich in einem kritischen Zustand, teilten Mediziner mit. Bei den meisten Anschlagsopfern handele es sich um Frauen und Kinder. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Attentat.

Ein Mädchen im Alter von höchstens 13 Jahren habe einen unter ihrem muslimischen Gewand versteckten Sprengsatz gezündet, teilten Polizei und Augenzeugen mit. Wegen ihres Alters sei sie am Zugang zum belebten Markt in der Stadt Damaturu anscheinend nicht kontrolliert worden. Der Markt liegt in der Nähe des Busbahnhofs. "Sie war so ein kleines Mädchen, von dem niemand gedacht hätte, dass es für so einen heimtückischen Akt benutzt würde", sagte Lawan Biu, ein Bewohner der Stadt, der Deutschen Presse-Agentur.

Boko Haram erobert Stadt Marte

Erst am Freitagabend hatte Bornos stellvertretender Gouverneur Alhaji Zannah mitgeteilt, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram die Stadt Marte im äußersten Nordosten nahe der Grenze zu Kamerun in ihre Gewalt gebracht habe. "Das ist ein schwerer Rückschlag", sagte er. Anfang der Woche hatte Boko Haram bei zwei Überfällen in der Nähe von Maiduguri, der Hauptstadt Bornos, 79 Zivilisten und drei Soldaten getötet.

Damaturu ist die Hauptstadt des Bundesstaates Yobe, der zum Kerngebiet der radikalislamischen Miliz Boko Haram gehört. Dort hat die Miliz, die seit Mitte 2009 für einen islamistischen Staat im Norden Nigerias kämpft, wiederholt Anschläge und Überfälle verübt. Seit 2009 soll die Terrorgruppe mehr als 14.000 Menschen getötet haben. Zuletzt wurden die Extremisten vom Militär und einer multinationalen Truppe allerdings zurückgedrängt. Vor zwei Wochen hatte die nigerianische Armee mitgeteilt, sie habe etwa 20 Lager der Rebellen zerstört und ungefähr 700 verschleppte Frauen im Sambisa-Wald befreit.

kle/pab (rtr, dpa, ape, afpe)