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Löw fordert gegen Georgien mehr Effizienz

10. Oktober 2015

Die deutsche Fußballnationalmannschaft muss im letzten Qualifikationsspiel gegen Georgien punkten, um aus eigener Kraft das EM-Ticket zu lösen. Bundestrainer Löw sieht in der Pleite von Dublin "nichts Dramatisches".

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Deutschland Fußball Bundestrainer Joachim Löw (Foto: Getty Images/Bongarts/J. Schlueter)
Bild: Getty Images/Bongarts/J. Schlueter

Joachim Löw hat nach eigenen Worten nach der 0:1-Pleite am Donnerstag im vorletzten EM-Qualifikationsspiel in Irland viel gegrübelt: "Wo muss man etwas verändern? Wo gibt es Stellschrauben?" Das Grundübel hat der Bundestrainer in der mangelnden Chancenverwertung ausgemacht. "Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Qualifikation", sagte Löw in Leipzig vor dem letzten Gruppenspiel am Sonntag gegen Außenseiter Georgien (Anstoß 20.45 Uhr MESZ, im DW-Audiolivestream ab 20.30 Uhr). Sechs Großchancen benötige seine Mannschaft im Schnitt, um ein Tor zu erzielen. "Das zeigt, dass die Effizienz nicht so ist wie bei der WM. Wir sind zur Zeit nicht mehr so tödlich für den Gegner, wie wir es schon mal waren." Von seinen Spielern fordert Löw in der Partie gegen Georgien, die Nummer 110 der Weltrangliste, mehr Konzentration. "Alle müssen mit jeder Chance so umgehen, als wäre es die einzige und letzte", sagte Löw. "Mit jeder vergebenen Chance kommt ein gewisser Frust auf wie gegen Irland, und das lässt die Chancen des Gegners wachsen."

"Kein Zweifel an der Spielidee"

Dublin hat Spuren hinterlassen, auch bei Löw. "Der Frust war groß", räumte der 55-Jährige ein, um gleich nachzuschieben, dass "nichts Dramatisches" passiert sei. "Wir sind Tabellenführer und haben gegen einen Gegner alles in der Hand, der nicht zu den Topmannschaften Europas zählt." Er werde wegen der Niederlage gegen die Iren jetzt auch nicht von seiner Spielidee abrücken. "An der Spielweise gibt es für mich keinen Zweifel. Das ist der absolut richtige Weg."

Nationalspieler Özil, Müller und Schürrle wirken nach dem Führungstreffer ratlos (Foto: Getty Images)
Lange Gesichter wie in Dublin soll es am Sonntag in Leipzig nicht gebenBild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

Neue Chance für die Verlierer von Dublin

Den Vorwurf, seine Spieler seien in Irland überheblich zu Werke gegangen, wies Löw zurück: "Generell kann man bei unserer Mannschaft wirklich nicht behaupten, dass Spieler abgehoben, arrogant oder völlig weggedriftet sind." Es werde im letzten Qualifikationsspiel keine großen personellen Veränderungen geben, kündigte der Bundestrainer an. Wer den verletzten Mario Götze im Angriffszentrum ersetzt, wollte Löw nicht verraten. Es wird erwartet, dass Karim Bellarabi in der Startelf stehen wird und Thomas Müller in die Sturmspitze rückt. Müller ist mit bisher acht Toren der treffsicherste deutsche Spieler in dieser EM-Qualifikation. Ob der angeschlagene Bastian Schweinsteiger in Leipzig auflaufen kann, ist offen. Der Mittelfeldspieler habe wieder mit dem Lauftraining begonnen, sagte Löw, machte aber klar, dass er Schweinsteiger nur einsetzen werde, wenn er hundertprozentig fit sei. "Wenn das kleinste Risiko besteht, wird er nicht spielen."

Im schlimmsten Fall in die Playoffs

Die deutsche Mannschaft benötigt im letzten Spiel gegen Georgien mindestens ein Unentschieden, um das Ticket für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich sicher zu lösen. Bei einer Niederlage könnten die Konkurrenten aus Polen und Irland (je 18 Punkte), die im direkten Duell in Warschau aufeinandertreffen, noch an Tabellenführer Deutschland (19 Punkte) vorbeiziehen. Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Teams entscheidet der direkte Vergleich. In diesem Fall hätte das DFB-Team sowohl gegenüber Polen als auch Irland das Nachsehen - und müsste unter Umständen als Dritter der Gruppe in die Playoffs.

Neuer: "Jeder kann rechnen - hoffe ich"

"Dann versuchen wir mal, es nicht auf irgendwelche komplizierten Rechnereien ankommen zu lassen", sagte Abwehrspieler Mats Hummels. Auch Torwart Manuel Neuer verspricht einen anderen Auftritt der Mannschaft als jenen in Dublin. "Jeder kennt die Lage, jeder kennt die Tabelle, und jeder kann rechnen", sagte Neuer, und fügte schmunzelnd hinzu: "Hoffe ich." Die Statistik spricht eindeutig für das deutsche Team. Alle vier bisherigen Duelle gegen Georgien endeten mit deutschen Erfolgen. Im März hatte die DFB-Elf in Tiflis mit 2:0 gewonnen. Bundestrainer Löw ist nach eigenen Worten überzeugt, dass sich seine Mannschaft keinen weiteren Ausrutscher mehr leistet: "Wir sind selbstbewusst genug. Wir werden die Qualifikation aus eigener Kraft schaffen."

Nationaltorwart Manuel Neuer bei der Pressekonferenz (Foto: Getty Images)
Manuel Neuer ist zuversichtlichBild: Getty Images/Bongarts/J. Schlueter