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Tod durch Luftverschmutzung

13. Februar 2016

Die Zahlen sind alarmierend: Wenn Menschen früher sterben, dann liegt das auch an der extremen Luftverschmutzung. Vor allem in China und Indien sind die Todesraten besorgniserregend.

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Chinesen mit Mundschutz in Peking
Viele Bewohner in Chinas Großstädten gehen nur noch mit Mundschutz auf die StraßeBild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Mehr als 5,5 Millionen Menschen weltweit sterben wissenschaftlichen Studien zufolge jedes Jahr an den Folgen von Luftverschmutzung. Über die Hälfte der Todesfälle ereignen sich in Indien und China, wie Forscher bei einer Wissenschaftskonferenz AAAS (American Association for the Advancement of Science) in Washington mitteilten. Ohne strengere Umweltregeln werde die Zahl der Toten durch Schadstoffe in der Luft in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

Weniger Luftverschmutzung führt zu besserer Gesundheit

"Luftverschmutzung ist der viertgrößte Risikofaktor für einen frühen Tod", sagte Professor Michael Brauer von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver. Nur hoher Blutdruck, schlechte Ernährung und Rauchen gelten als gefährlicher. "Die Verringerung der Luftverschmutzung ist ein wirksamer Weg, um die Gesundheit einer Bevölkerung zu verbessern", sagte Brauer.

Straßenbild in indischer Stadt Amritsar mit Menschen im Smog
Auch in Indien ist die Luftverschmutzung besonders in den Großstädten extremBild: DIBYANGSHU SARKAR/AFP/Getty Images

Den Angaben zufolge starben alleine in China im Jahr 2013 rund 1,6 Millionen Menschen durch Luftverschmutzung. In Indien seien in dem Jahr 1,4 Millionen Todesfälle verzeichnet worden. Beide Schwellenländer durchlaufen einen rapiden Industrialisierungsprozess. China setzt bei der Energieerzeugung stark auf Kohle.

In Indien ist den Forschern zufolge neben Kohle vor allem die Verbrennung von Holz, Mist und Biomasse für die schlechte Luft verantwortlich. Dort lebten weniger als ein Prozent der Menschen in Gegenden, deren Luft von der Weltgesundheitsorganisation WHO als gesund eingestuft würde. Dan Greenbaum, Präsident des Health Effects Institute in Boston sagte, dass es in beiden Ländern deutliche Fortschritte gebe, weil das Problem endlich als solches anerkannt worden wäre. Aber zur Lösung sei es noch ein sehr weiter Weg. Die Forscher versuchen derzeit herauszufinden, welche Quellen der Luftverschmutzung für wie viele Todesfälle verantwortlich sind.

as/stu (dpa, afp)