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Luftschläge und Raketenangriffe

15. November 2012

Die militärische Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gaza-Streifen eskaliert weiter. In Tel Aviv wurde Raketenalarm ausgelöst.

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Rauch und Feuer über Gaza-Stadt (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Bewohner flüchteten sich in Schutzräume aus Angst, die größte israelische Stadt könne erstmals seit dem Golf-Krieg von 1991 wieder von Geschossen getroffen werden. Zwei aus dem Gaza-Streifen auf Tel Aviv abgefeuerte Raketen vom iranischen Typ Fadschr-5 richteten jedoch keine Schäden an. Ein Geschoss stürzte nach israelischen Angaben vor dem Stadtteil Jaffa ins Meer, die andere Rakete schlug 15 Kilometer entfernt auf freiem Feld ein. Zu dem Beschuss bekannten sich die radikale Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad und die Kassam-Brigaden der Hamas.

Als Reaktion auf den Raketenangriff verstärkte die israelische Luftwaffe ihre Bombardements im Gaza-Streifen weiter. Binnen einer Stunde wurden etwa 70 Ziele im Norden des Gebiets am Mittelmeer angegriffen, teilte die Armee mit. Der Nachrichtensender Al-Dschasira und der US-Sender CNN zeigten am Freitagmorgen Live-Bilder, auf denen Rauchsäulen über Gaza-Stadt zu sehen waren. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, Ziel der Angriffe seien unterirdische Raketenstellungen gewesen.

Nahost-Konflikt: Raketen auf Tel Aviv

Die neue Runde der Gewalt hatte am Mittwoch mit der gezielten Tötung des Militärchefs der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas, Ahmed al-Dschabari, einen ersten Höhepunkt erreicht. Als Vergeltung feuerten militante Palästinenser seitdem nach israelischen Berichten mehr als 400 Raketen auf den jüdischen Staat ab. Drei Israelis wurden durch ein Geschoss  getötet.

Beisetzung von Hamas-Kommandeur Dschabari in Gaza-Stadt (Foto: AP/dapd)
Die gezielte Tötung von Hamas-Militärchef Dschabari löste die neuen Kämpfe ausBild: AP

Die israelische Luftwaffe beschoss seit Mittwochnachmittag rund 320 Ziele im Gazastreifen. Dabei wurden nach Angaben aus dem Küstengebiet mindestens 19 Menschen getötet, unter ihnen sechs Kinder. Die israelische Armee erklärte, Munitionsdepots und Infrastruktur zum Abschuss von Raketen getroffen zu haben. Die Zivilbevölkerung sei aufgefordert worden, sich von Hamas-Einrichtungen fernzuhalten.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte, er werde alles Notwendige tun, um die Bürger vor Angriffen zu schützen. Er zeigte sich entschlossen, die militanten Gruppen im Gazastreifen zu zerschlagen. Er hoffe, die Hamas habe das verstanden, erklärte Netanjahu.

Verteidigungsminister Ehud Barak teilte mit, er habe die Streitkräfte ermächtigt, Reservisten einzuberufen. Bis zu 30.000 Soldaten könnten mobilisiert werden, erklärte die Armee. In Agenturberichten hieß es, Israel treffe Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in den Gaza-Streifen, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Korrespondenten beobachteten Panzer- und Truppentransporte in Richtung Gaza-Streifen.

wl/SC/li (dpa, afp, dapd, rtr)