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Londons U-Bahn streikt erneut

6. August 2015

Und wieder steht die Tube still. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen müssen Londoner und Touristen in der britischen Hauptstadt wegen eines Ausstands ohne U-Bahn auskommen.

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Großbritannien Streik bei der Londoner U-Bahn
Bild: Reuters/D. Staples

Am Mittwochabend machten alle 270 Stationen der "Tube" dicht. Bis Freitagmorgen steht die mit über 150 Jahren älteste Untergrundbahn in der britischen Metropole still. Zehntausende sind gezwungen, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Besonders in der Rushhour müssen sich Pendler und Touristen auf Staus und lange Schlangen an den Bushaltestellen einstellen. Schon im Laufe des Mittwochs hatten sich auf den oft engen Bahnsteigen der "Tube" riesige Menschentrauben gebildet (Artikelbild).

Grund für den Streik sind Pläne, nach denen die Londoner U-Bahnen künftig am Wochenende auf mehreren Strecken rund um die Uhr fahren sollen. Die Verkehrsgesellschaft Transport for London (TfL) will die Nachzüge ab dem 12. September einsetzen. Bislang müssen die Menschen in der Weltstadt nach Mitternacht auf Nachtbusse oder Taxen zurückgreifen.

Tarifkonflikt um Einführung des Nachtverkehrs

Die vier großen "Tube"-Gewerkschaften sind nicht grundsätzlich gegen den Nachtverkehr. Sie wollen die Einführung jedoch Verschieben, um mehr Zeit für Tarifverhandlungen zu haben. Neben der Bezahlung geht es ihnen auch darum, die Anzahl der Nachtschichten pro Mitarbeiter festzulegen. Angebote des Betreibers wie Gehaltserhöhungen und Bonuszahlungen lehnten die Gewerkschaften bislang ab.

Londons Bürgermeister Boris Johnson äußerte Unverständnis für den erneuten Streik. Das aktuelle Angebot der TfL sei "unglaublich großzügig", sagte er der BBC. "Ich werde kein weiteres Geld für Mitarbeiter bereitstellen"

Am 9. Juli hatte ein U-Bahn-Streik bereits Chaos in ganz London ausgelöst. Die Züge der Stadtbahn Overground, die auch dieses Mal wieder fahren, waren hoffnungslos überfüllt – ebenso wie Busse und die schon an normalen Tagen verstopften Straßen der Metropole. Den Betreibern zufolge legen Londoner und Touristen pro Tag rund vier Millionen Fahrten mit der U-Bahn zurück.

sp/rb (dpa, afp)