1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Lohndumping beim Autobauer Tesla?

17. Mai 2016

Der Elektroautobauer Tesla steht wegen angeblichen Lohndumpings in der Kritik. Einem Bericht zufolge wird in einer Fabrik des Konzerns im kalifornischen Fremont Arbeitern nur fünf Dollar pro Stunde bezahlt.

https://p.dw.com/p/1Ip6x
Tesla Motors Logo
Bild: picture-alliance/Torben Andahl

Die Automarke Tesla sieht sich Lohndumping-Vorwürfen ausgesetzt. Wie die Zeitung "Mercury News" berichtet, beschäftigt der Konzern in seinem Werk im kalifornischen Fremont Arbeiter für nur fünf Dollar Stundenlohn. Branchenüblich seien 52 Dollar.

Bei den Beschäftigten soll es sich um Osteuropäer handeln, die bei einem Subunternehmer des deutschen Zulieferers Eisenmann unter Vertrag stehen. Sie seien am Aufbau einer neuen Lackierfabrik für das Tesla-Werk im kalifornischen Fremont beteiligt. Eisenmann erhielt im vergangenen Jahr von Tesla den Auftrag, die Fabrik als Generalunternehmer schlüsselfertig aufzubauen und über ein slowenisches Unternehmen etwa 140 Arbeiter in Osteuropa anzuwerben.

Vertragsdetails durch Arbeitsunfall bekannt

Weil einer der Beschäftigten bei einem Arbeitsunfall in Fremont schwer verletzt wurde, kam es zu einem Schadensersatz-Prozess. Dabei gaben die Arbeiter an, sie hätten in 10-Stunden-Schichten bis zu sieben Tage die Woche gearbeitet - für einen Monatslohn von 900 Dollar.

Tesla und Eisenmann wiesen im Gerichtsverfahren eine rechtliche Verantwortung zurück - mit dem Argument, dass die Arbeiter beim slowenischen Unternehmen Vuzem beschäftigt seien. Nach Medienberichten über die niedrigen Löhne kündigte Tesla nun an, die Vorwürfe zusammen mit Eisenmann und dem slowenischen Unternehmen zu untersuchen.

Eisenmann teilte auf DW-Anfrage mit, dass das Unternehmen aktuell sämtliche vorliegenden Hinweise sammele und intensiv an einer Aufklärung der Hintergründe arbeite. Man werde sich "zeitnah" mit einer Pressemitteilung äußern.

Tesla kündigt mögliche Nachzahlungen an

Wenn den Arbeitern tatsächlich fünf Dollar pro Stunde gezahlt worden seien, sei das völlig inakzeptabel, erklärte Tesla. der Autobauer sei einer der Arbeitgeber mit den höchsten Stundenlöhnen in der Branche. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, will sich Tesla nach eigenen Angaben für eine Entschädigung des verunglückten Arbeiters und eine angemessene nachträgliche Lohnzahlung für ihn und seine Kollegen einsetzen.

ul/dk (tagesschau.de)