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"Besser als 2008"

4. Juli 2010

Die Fußball-Welt ist begeistert vom deutschen Offensivfußball. Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Mesut Özil und Lukas Podolski wirbeln die Abwehrreihen ihrer Gegner durcheinander und vorne trifft: Miroslav Klose.

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Miroslav Klose (Foto: pa/dpa)
Miroslav Klose: Der Älteste unter den jungen WildenBild: picture-alliance/dpa

Alle reden von den jungen Wilden. Doch der älteste Feldspieler im deutschen WM-Kader gehört genauso zu den Erfolgsgaranten. Torjäger Miroslav Klose hat bei dieser WM schon vier Tore erzielt, gleich zwei im Viertelfinale gegen Argentinien. Umso schöner, weil es das Jubiläumsspiel des 32-Jährigen war: Zum 100. Mal trug er das Nationaltrikot, 52 Mal hat er dabei bereits getroffen. "Ich verändere mich nicht. Das ist eine große Stärke von mir", sagt Klose. "Wenn es positiv läuft, freue ich mich natürlich. Aber ich arbeite genauso hart und akribisch, wenn es nicht so gut läuft."

Der Salto ist zurück

Miroslav Klose macht einen Salto nach seinem Treffer (Foto: AP)
Miro's Markenzeichen: Der Salto nach seinem TrefferBild: AP

Wie in der vergangenen Saison, als er beim deutschen Meister und Pokalsieger Bayern München häufig auf der Ersatzbank Platz nehmen musste und ihm in der Bundesliga nur drei Tore gelangen. Dennoch vertraute Bundestrainer Joachim Löw auf Klose, der übrigens 1978 in Polen als Sohn eines deutschstämmigen Fußballers und einer polnischen Handballnationalspielerin geboren wurde und im Alter von acht Jahren nach Deutschland kam. "Klose hat überragende Qualitäten, daran habe ich nie gezweifelt", lobt Löw seinen Angreifer. Im Kreise der Nationalmannschaftskollegen fand Klose zu alter Stärke und Torgefährlichkeit zurück. Und auch das Selbstbewusstsein ist wieder da. Nach seinem zweiten Treffer gegen Argentinien schlug Klose auf dem Rasen sogar einen Salto - "weil sich das auf meiner Homepage viele gewünscht haben".

Notfalls auch Euphoriebremse

Klose ist mit seinen 32 Jahren fast so etwas wie der Methusalem in der deutschen Mannschaft. Nur einer im Kader ist älter als der Stürmer: Jörg Butt, die Nummer drei unter den deutschen Torhütern. Dennoch muss Klose nach eigenen Worten nicht dafür sorgen, dass die jungen Mitspieler nach den beiden tollen Spielen gegen England und Argentinien abheben. "Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass wir in Euphorie ausbrechen. Das wird auch jetzt nicht so sein. Und wenn doch, werden wir sicher dazwischen gehen."

Stürmer Miroslav Klose steht vor einem Plakat mit Porträts der deutschen Nationalspieler (Foto: AP)
Methusalem Miro - Der Stürmer stellt seine Erfahrung voll und ganz in den Dienst der MannschaftBild: AP

"Wir sind besser als 2008"

Jetzt warten auf die deutschen Spieler die Europameister aus Spanien: Superstars wie Xavi, Andres Iniesta, David Villa oder Fernado Torres. Auch für Miroslav Klose bietet sich damit die Gelegenheit, Revanche für die 0:1-Niederlage im Finale der EM 2008 zu nehmen. Der Torjäger stand damals in der deutschen Elf - genauso wie seine aktuellen Teamkollegen Arne Friedrich, Per Mertesacker, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Spanien verfüge immer noch über eine hervorragende Mannschaft, sagt Klose. "Aber wir sind besser als 2008. Und das wollen wir in diesem Spiel auch zeigen." Trifft Klose auch im Halbfinale, würde er mit dann 15 Treffern den WM-Torrekord des Brasilianers Ronaldo einstellen. "Wenn ich es mir aussuchen könnte", meint Miroslav Klose lakonisch, "wäre ich lieber Weltmeister als Rekordtorschütze." Vielleicht schafft er ja auch Beides.

Autor: Stefan Nestler
Redaktion: Calle Kops

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