Helen Mirren ist 70
Sie spielte leidenschaftlich Theater, doch international machte Helen Mirren Karriere mit großen Filmrollen. Die Oscar-Preisträgerin blieb stets bodenständig. Jetzt ist die Schauspielerin 70.
Auf der Suche nach Nazi-Raubkunst
In "Die Frau in Gold" (2015) sucht Helen Mirren als Maria Altmann den Besitz ihrer Familie. Der Film ist angelehnt an die Geschichte von Gustav Klimts Gemälde der "Goldenen Adele" - von den Nazis 1938 erbeutet. Für die Rolle ist Mirren im Juni 2015 vom jüdischen Weltkongress ausgezeichnet worden.
Fast skandalfrei
In "Der Trost von Fremden" ("Comfort of Strangers", 1990) hatte Mirren einen ihrer frühen Filmauftritte. Obwohl die Schauspielerin für ihren Ruhm erstaunlich skandalfrei ist, gibt es doch einen kleinen Fleck in ihrer frühen Karriere: Der Sex- und Gewaltfilm "Caligula" (1979) sei wohl besser vergessen.
Lieber stark als bildschön
Mirren widersetzt sich dem Rollenbild des Hollywood-Sternchens. Als sie das Konzert zur Nobelpreisverleihung moderierte, fand sie es "beschämend, dass nur 12 Frauen in 112 Jahren den Preis gewonnen haben." Ob mit Kritik am Nobelpreis oder an Hollywoods Testosteron-Syndrom - mit kleinen Spitzen fordert sie etablierte Vorurteile heraus.
Doch ganz ohne Sternchen geht's nicht
Auf Hollywoods Walk of Fame wurde sie 2013 verewigt. Ihr Stern liegt neben dem von Colin Firth, einem ebenfalls britischen Schauspieler ("The King's Speech", "Shakespeare in Love"). Sie wollte nie zum "Establishment" gehören - und kritisierte den ganzen Hollywood-Betrieb, weil er sich "zu lange auf die Bedürfnisse von jungen Männern und ihren Penissen eingeschossen hat."
Überschüttet mit Gold
Mirren bekam den Oscar 2007 für ihre Rolle als Queen Elizabeth II. Mit weiteren Auszeichnungen für ihre Film- und Theaterrollen ist sie überschüttet worden: Vom Oscar über den Emmy bis zum Golden Globe hat sie fast alles abgeräumt, was Hollywood bietet. Zu Hause ist sie ganz royal geehrt worden: 2003 erhob sie die Queen in den Adelstand.
Drei Königinnen und ein Dinner
Mirren hat wohl als einzige Darstellerin drei englische Königinnen dargestellt: Queen Elizabeth I. in der TV-Serie "Elizabeth I.", Queen Elizabeth II. in "Die Queen" und Sophie Charlotte, Herzogin Mecklenburg-Strelitz in "King George - Ein Königreich für mehr Verstand". Dafür lud sie immerhin die echte Queen zum Dinner ein.
Ein weiteres Mal Queen
Ab 2013 spielte Helen Mirren im Theaterstück "The Audience" wieder die Queen. Darin geht es um die geheimnisvollen wöchentlichen Audienzen, die die britische Queen den insgesamt zwölf Premierministern gewährt. Dafür bekam sie zahlreiche Theaterpreise in England und den USA und spielte sowohl am Broadway als auch am Londoner Westend Theatre.
Heißer Verdacht
So kennt sie das deutsche Publikum: Als Polizeichefin Jane Tennisson spielte Mirren in der Krimi-Serie "Heißer Verdacht." Die Serie wurde schnell zum Erfolg in Deutschland, sieben Staffeln wurden zwischen 1990 und 2006 gedreht. Darin kämpft sie gegen Prostitution, Pädophilie, Serienmörder - und die Vorurteile ihrer männlichen Kollegen.
"Die Nacht der Entscheidung"
Am Set für "White Nights - Die Nacht der Entscheidung" (1985) lernte sie den Regisseur Taylor Hackford (u.a. "Lebenszeichen - Proof of Life" und diverse Musikvideos) kennen. Sie heirateten 1997. Hackford brachte zwei Kinder aus vorherigen Ehen mit, Helen Mirren hat keine eigenen Kinder.