IS-Hochburg Sirte teilweise zurückerobert

Es sind libysche Milizen, die mit der Einheitsregierung in der Hauptstadt Tripolis verbündet sind, die jetzt diese Erfolgsmeldung auf ihrer Facebookseite verbreiten. Demnach haben sie den dichtbesiedelten Stadtteil "Bezirk 2" in der vom sogenannten "Islamischen Staat" (IS) belagerten Stadt Sirte zurückerobert. Ihr Kampf gegen den IS wird mit Luftangriffen der USA unterstützt. Die Air Force flog nach Angaben ihres Afrikakommandos im August bisher 48 Angriffe auf IS-Ziele in Sirte.

Sprengfallen erschweren Vormarsch

Die Dschihadisten halten aber weiterhin Gebiete der Innenstadt Sirtes. Vergangene Woche hatten die regierungstreuen Einheiten bereits das IS-Hauptquartier in der Stadt eingenommen. Doch IS-Scharfschützen erschweren den weiteren Vormarsch. Außerdem ist es schwierig, Wohnviertel zurückzuerobern, weil in dem dicht bebauten Gelände Sprengfallen lauern.

Regierungstreue Milizen hatten im Mai eine Offensive gegen die IS-Milizen gestartet, nachdem das Einflussgebiet der Dschihadisten in Zentrallibyen auf etwa 300 Kilometer angewachsen war. Innerhalb weniger Wochen rückten Truppen von allen Seiten auf das Zentrum Sirtes vor, in dem die restlichen Extremisten - nach letzten US-Schätzungen etwa 1000 - nun eingekesselt sind.

Nach dem Sturz und dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi infolge eines NATO-Einsatzes im Jahr 2011 war das nordafrikanische Land ins Chaos gestürzt. Seitdem beherrschen verfeindete Milizen den Staat. Der IS nutzte die unübersichtliche Lage in Libyen, um sich auszubreiten, unter anderem eben in Gaddafis Heimatstadt Sirte.

fab/jj (dpa, afp, rtre)