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Leviathan

19. März 2003

Der 11. September 2001 hat ein neues Bedrohungsgefühl geschaffen. Mit den Folgen der "Furcht vor anderen" hat sich Thomas Hobbes schon vor Jahrhunderten beschäftigt. DW-WORLD zitiert den englischen Philosophen.

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Thomas Hobbes

Der englische Philosoph Thomas Hobbes schrieb:

"Homo homini lupus. (Der Mensch ist des Menschen Wolf) (...)

Die Furcht, von einem anderen Schaden zu erleiden, spornt uns an, dem zuvorzukommen oder sich Anhang zu verschaffen; denn ein anderes Mittel, sich Leben und Freiheit zu sichern, gibt es nicht. (...)

Bei dieser großen Furcht, welche die Menschen allgemein gegeneinander hegen, können sie sich nicht besser sichern, als dadurch, daß einer dem andern zuvorkommt oder so lange fortfährt, durch List und Gewalt sich alle anderen zu unterwerfen, als noch andere da sind, vor denen er sich zu fürchten hat. (...)

Wer sich Staatsklugheit zutraut, strebt nach öffentlichen Ämtern; denn nur in solchen Geschäften kann man sich Ehre erwerben. Dergleichen Streben trifft man daher auch bei großen Rednern an, weil die Beredsamkeit von ihnen selbst sowie von anderen für Weisheit gehalten wird."

***

Auszüge aus: Thomas Hobbes: Leviathan. Reclam Universal-Bibliothek, Stuttgart 1984.

Thomas Hobbes, englischer Philosoph (1588 - 1679).