"Letztlich ist er ein Mann des Apparats" | Service | DW | 22.04.2005
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Service

"Letztlich ist er ein Mann des Apparats"

Viel Begeisterung über den neuen Papst findet sich unter den Usermails von DW-WORLD. Doch auch kritische Stimmen gibt es, die fragen, ob hinter der Fassade der Religionsbehörde Vatikan überhaupt ein Gott wohnt.

Viva il Papa

Es hätte nicht besser kommen können: 60 Jahre nach Kriegsende wird auch von oben ein Zeichen gesetzt - wir haben einen deutschen Papst!! Der Weltjugendtag ist auch gerettet - ein Papst aus einem anderen Erdteil/Land hätte wahrscheinlich seine erste Auslandsreise nicht nach Deutschland gemacht. Anfangs war auch ich etwas skeptisch, doch nach dem zeitlichen Abstand finde ich die Wahl Benedikt XVI. prima. Ich wünsche ihm viel Kraft für sein Lebensamt. Caroline Warlimont

Ich habe Probleme mit dieser Entscheidung. Die Enttäuschungen, die die Texte Ratzingers ausgelöst haben, kann man nicht einfach vergessen. Letztlich ist er ein Mann des Apparats. Die konservativen Kardinäle wählen einen konservativen Papst. Das stellt auch ihre Herrschaft nicht in Frage. Othmar Lentze

Eine besondere Fügung

Alle guten Dinge sind drei: Ja, ich freue mich richtig, dass Joseph Kardinal Ratzinger jetzt der neue Papst Benedikt XVI geworden ist. Er wird eine Sache schon gut machen! Es gibt hier unwahrscheinlich viele "Hellseher", die genau wissen wollen was der neue Papst machen wird, sie äußern ihre Meinung auf doktrinäre Weise! Dass ausgerechnet in diesem Jahr der Weltjugendtag in Deutschland stattfindet, ist eine besondere Fügung, so fine ich. Christine Schnusenberg, Chicago

Von der Wahl halte ich nicht viel, denn sie wird keine Änderungen für die Kirche bedeuten. Thomas Hofer

Papstwahl und Enttäuschung?

Ich verstehe die "Enttäuschung" einiger Theologen in Lateinamerika und die notorisch überkritische Haltung in Deutschland nicht. Auch zu Beginn des Pontifikates von Johannes Paul II. gab es ähnliche Befürchtungen wegen seines "konservativen" Charakters. Und? Er hat trotzdem ein beeindruckendes Pontifikat gelebt. Der Stellvertreter Christi muss schließlich den Glauben bewahren, also "konservativ" sein. Wenn Benedikt XVI. wirklich eine Re-Christianisierung Europas anstrebt, ist es gut, denn diese tut Not. Er wird den Rest der ihm anvertrauten Gemeinschaft nicht vergessen. Geben wir ihm eine Chance, ein guter Papst zu sein. Er wird es werden! Wir können ihn unterstützen, wie er selbst gebeten hat, durch Gebet. Das braucht er jetzt und keine Vorvorurteilung und Aburteilung bzw. einen Nachruf auf sein Pontifikat ehe es begonnen hat. Ich freue mich auf Papst Benedikt XVI. Michael Holthaus

Fassade ohne Gott?

Ich kann die Enttäuschung vieler Katholiken verstehen, die sich eine Kirche wünschen, in der Menschen wichtiger als Dogmen sind. Andererseits wundert es mich, dass diese Katholiken sich so geduldig an den Strukturen einer Religionsbehörde wund reiben. Sie scheinen zu glauben, dass der einzige Weg zu ihrem Gott durch den Vatikan führt. Priester-Ehe, Frauenordination - das alles gibt es längst: bei den Altkatholiken. Aber das sture Festhalten an einer Religionsbehörde bestärkt mich in meiner Vermutung, dass diese nur eine Fassade ist, hinter der kein Gott wohnt. Davor haben viele Katholiken Angst. Sonst wäre die Fassade nicht so wichtig. Ich wünsche mir eine Welt ohne behördliche Fassaden und Religionsfunktionäre, in der Menschen sich spirituell entfalten können, ohne sich unterwerfen zu müssen. Auch Atheisten dürfen fromme Wünsche haben. Peter Maas

Kein leichtes Amt

Während vielfach auf der Welt die Wahl Kardinal Ratzingers zum Papst begrüßt wird, ist in Deutschland auch häufig Kritik zu hören. Dabei wird ein Mensch auf den Stuhl Petri kommen, der als einer der wenigen menschlich und trotzdem gradlinig ist und seine Position seinen Mitmenschen gegenüber in einer Weise vertritt, die gewinnend und niemals verletzend ist.

Die Kritiker, vor allen Dingen Hasenhüttel, Küng und der immer negativ eingestellte Drewermann sollten die Gradlinigkeit an den Tag legen, die Papst Benedikt der XVI. in den letzten Jahrzehnten vorgelebt hat, auch ohne seine Mitmenschen, die anderer Meinung waren, zu verletzten. In diesem Sinne: Gottes Segen dem neuen Papst für sein sicherlich nicht leichtes Amt. Wilhelm Busch

Ich finde es sehr gut für die Menschheit, denn Ratzinger ist ein brillanter Prälat und die Kirche braucht die Stärke seiner Überzeugungen, was nicht heißen soll, dass keine neuen Initiativen gebraucht werden. Aber auch für die Deutschen, darunter nicht nur die Katholiken, ist Ratzingers Wahl zum Papst gut. Das bis heute gegenüber den deutschen geltende Image im Ausland soll sich dringend erneuern. Benediktus XVI. kann vieles dafür leisten, dass die guten Werte des Deutschtums in das Vorfeld kommen und viele der nachkriegerischen Vorurteile abgebaut, wenn vielleicht nicht gelöscht werden. Javier Lifa, Argeninien

Quo vadis, Santa Ecclesia?

Kardinal Ratzinger wurde gewählt, was beweist, dass es keinen heiligen Geist gibt. Lodovico

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