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Letzter Ausweg Amoklauf?

27. April 2002

Eine Chronik von Amokläufen in Deutschland in den vergangenen drei Jahren:

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Ein Fenster eines Klassenraumes im Gutenberg-Gymnasium in Erfurt.Bild: AP

16. Mai 1999: Ein 36-jähriger Amokläufer schießt in einem Tanzlokal in Dillingen wahllos um sich und trifft zwei Menschentödlich. Anschließend geht er zur Wohnung eines Bekannten und erschießt diesen und dessen Frau. Im französischen Grenzort Siereck-les-Baines dringt er in ein Wohnhaus ein und verletzt den Wohnungsinhaber tödlich. Der Amokläufer richtet sich am nächsten Tag selbst in einem Hotel in Luxemburg. Elf Menschen werden zum Teil schwer verletzt.

1. August 1999: Ein mutmaßlicher 24-jähriger Drogenhändler eröffnet in Hagen ohne Vorwarnung das Feuer auf einen Streifenpolizisten, der eine Woche später stirbt. Auf der Flucht erschießt er eine 41-jährige Frau und tötet sich dann selbst.

1. November 1999: Ein 16-jähriger Amokläufer schießt im oberbayerischen Kurort Bad Reichenhall wahllos auf Passanten vor seinem Elternhaus. Drei Menschen werden getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt. Unter den Verletzten befindet sich auch der Schauspieler Günther Lamprecht. In der Wohnung finden die Beamten die Leichen des mutmaßlichen Täters und dessen Schwester.

9. November 1999: Aus Wut über einen zurückgewiesenen Heiratsantrag erschießt im nordrhein-westfälischen Bielefeld ein 34-jähriger Türke vier Frauen und drei Männer einer türkischen Großfamilie. Nach stundenlanger Flucht tötet sich der Mann in Tübingen mit einem Kopfschuss.

1. Juni 2000: Nach einem heftigen Streit läuft ein 54-jähriger Arzt syrischer Abstammung vor einem Supermarkt im ostfriesischen Westerholt Amok und erschießt zwei Männer. Drei weitere Menschen werden verletzt.

14. Juni 2000: Ein offenbar psychisch kranker 31 Jähriger schießt in Dortmund auf zwei Polizisten, die ihn kontrollieren wollten, weil er nicht angeschnallt war. Ein 35-jähriger Beamter stirbt noch am Tatort, seine 25 Jahre alte Kollegin erleidet einen Beinschuss. Auf seiner Flucht hält der Täter in Waltrop neben einem Polizeiwagen und feuert ohne Vorwarnung hinein. Eine 34-jährige Polizistin und ein 36 Jahre alter Kollege sterben. Der Täter tötet sich mit einem Kopfschuss.

22. Dezember 2000: Ein 24-jähriger Türke erschießt in Salzgitter sechs Familienangehörige und verletzt seine Mutter lebensgefährlich.

26. April 2001: In der ländlichen Idylle des oberbayerischen Dorfes Neubeuern richtet ein 3-jähriger Kosovo-Albaner ein Blutbad an. Er erschießt den Chef seiner Frau und eine andere Mitarbeiterin einer Maschinenschlosserei. Seine Frau und eine weitere Mitarbeiterin werden schwer verletzt. Anschließend richtet er die Waffe gegen sich selbst. Der Amokläufer und die 32-jährige Mitarbeiterin erliegen am nächsten Tag ihren Verletzungen.

19. Februar 2002: Ein Amokläufer richtet in einer Dekorationsfirma in Eching seine Waffe gezielt auf den Betriebsleiter und einen Vorarbeiter und tötet die beiden 38 und 40 Jahre alten Männer. Danach fährt der 22 Jahre alte Mann ins nahe Freising und erschießt den Direktor einer Wirtschaftsschule. Der Täter sprengt sich danach in der Schule mit einer selbst gebastelten Rohrbombe in die Luft.

26. April 2002: Ein oder mehrere unbekannte Täter dringen in ein Erfurter Gymnasium ein und erschießen mindestens 18 Menschen. ap/(arn)