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Letzte Europa-Chance für Schalke

Calle Kops dpa
9. März 2017

Vor den Duellen mit Mönchengladbach ist die Stimmung bei S04 auf dem Tiefpunkt. Selbst der Einzug ins Europa-League-Viertelfinale kann die Saison auf Schalke kaum noch retten. Ganz anders sieht es bei der Borussia aus.

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Der Schalker Benedikt Höwedes (l.) und der Mönchengladbacher Raffael (r.)kämpfen um den Ball (Foto: Getty Images/Bongarts/C. Koepsel)
Bild: Getty Images/Bongarts/C. Koepsel

Der FC Schalke 04 steckt vor den internationalen Duellen mit Borussia Mönchengladbach in einer prekären Situation. Schafft der Revierklub den Einzug in das Europa-League-Viertelfinale in den Partien gegen den Bundesliga-Konkurrenten nicht, ist die Fußball-Spielzeit endgültig verkorkst. Spätestens dann steht auch das Konzept des vor acht Monaten mit großen Hoffnungen und Zielen angetretenen Duos aus Trainer Markus Weinzierl und Sportvorstand Christian Heidel zur Debatte.

Schalkes Trainer Markus Weinzierl im Porträt (Foto: Picture-alliance/dpa/U. Anspach)
Markus Weinzierl: viel Arbeit auf SchalkeBild: Picture-alliance/dpa/U. Anspach

Entsprechend groß ist der Druck für die Königsblauen vor dem Achtelfinal-Hinspiel am Donnerstag in der Schalker Arena (Anstoß 21.05 Uhr MEZ, ab 20.50 Uhr im DW-Liveticker). Beim Bundesliga-Treffen fünf Tage zuvor in Mönchengladbach, das die Schalker mit 2:4 verloren, waren die Kräfte derart einseitig zugunsten der Gladbacher verteilt, dass den wütenden Schalker Fans Angst und bange wurde. Erschwerend hinzu kommt, dass Schalke als Tabellen-13. nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz aufweist, nun mitten im Abstiegskampf steckt und zuvor beim Pokalspiel-Aus bei Bayern München (0:3) genauso chancenlos war.

Appelle auf Schalke

"Es ist keine einfache Situation, frustrierend", beschreibt Alessandro Schöpf die Stimmungslage in Gelsenkirchen. Dabei ist der 23 Jahre alte Österreicher einer der wenigen Profis, der sich angesichts seiner konstant guten Leistungen (sechs Saisontore) selbst kaum etwas vorzuwerfen hat. Es wird spannend sein zu sehen, ob Schöpfs Appell bei den Mitspielern ankommt. Schließlich gilt es, die letzte Chance auf eine Europapokal-Teilnahme in der nächsten Saison zu ergreifen. Doch das ginge nun nur noch über den Titelgewinn - damit wäre Schalke sogar in der Champions League.

Schalkes Guido Burgstaller (l.) und Gladbachs Patrick Herrmann (r.) kämpfen um den Ball (Foto: picture-alliance/dpa/G. Kirchner)
Nur Hinterherlaufen reicht nicht: Schalkes Guido Burgstaller (l.) kommt gegen Gladbachs Patrick Herrmann zu spätBild: picture-alliance/dpa/G. Kirchner

"Wir dürfen jetzt nicht in Selbstmitleid verfallen. Jeder muss wirklich Vollgas geben und versuchen, die zwei Spiele zu gewinnen. Wir haben schon gezeigt, dass wir gut Fußball spielen können", sagt Schöpf. Daran müsse man sich zurückerinnern und das auf dem Platz zeigen. "Wir müssen alles reinhauen, um einen Fight abzuliefern."

Warnungen in Gladbach

Den Borussen fällt das Fußballer-Leben derzeit leichter. Mit dem neuen Coach Dieter Hecking hat der Klub seit Jahresbeginn von elf Pflichtspielen acht gewonnen und nur zwei (zu Hause gegen Florenz und Leipzig) verloren. Im DFB-Pokal steht die Borussia im Halbfinale, und in der Bundesliga hat sie nach der Erfolgsserie wieder Tuchfühlung zu den Europacup-Rängen. Kein Wunder, dass die Stimmung vor Teil II der Schalke-Trilogie auf einem Höhenflug ist: "Es war gut, dass wir die erste Begegnung gegen Schalke gewonnen haben. Der Sieg ist gut für den Kopf", meinte Fabian Johnson.

Der Mönchengladbacher Dieter Hecking steht unter dem Schriftzug "DFB-Pokal" (Foto: picture-alliance/nordphoto/Ewert)
Dieter Hecking: zur Not über Berlin nach Europa?Bild: picture-alliance/nordphoto/Ewert

Hecking und Sportdirektor Max Eberl warnen aber vor einer ausufernden Euphorie, weil sie das wechselvolle Geschäft kennen und wissen, dass zurückliegende Erfolge gerade im anstehenden brisanten Europa-League-Doppelpack nichts mehr zählen. "Was wir am Samstag gespielt haben, kann Schalke auch", mahnte der Borussen-Coach, der im Hinspiel auf Schalke auf den gesperrten Weltmeister Christoph Kramer und den noch angeschlagenen Stürmer Thorgan Hazard verzichten muss. "Das werden andere Spiele, weil sie einen anderen Charakter haben", prophezeit Eberl.

Allerdings können die Gladbacher die Europa-League-Spiele - zumindest in der Theorie - gelassener angehen als die Schalker. Schließlich sind die "Fohlen" noch in drei Wettbewerben im Rennen. In der Liga haben sie einen Lauf und haben sich auf drei Punkte an Rang sechs herangeschoben. Zudem fehlen im DFB-Pokal "nur noch" zwei Siege und die Borussia wäre erneut für Europa qualifiziert.

ck/asz (dpa)