Lernorte in aller Welt
Schule gleich Schule?
Wie lernen Schüler rund um den Globus? Fast überall auf der Welt schreibt der Lehrer mit Kreide an die Tafel. Doch die Lernorte sehen unterschiedlich aus. Schüler sitzen unter freiem Himmel an improvisierten Schulbänken, im Schneidersitz auf dem Boden - oder am eigenen Laptop.
Digitale Schulbücher
Südkorea setzt bei der Bildung ganz auf digitale Medien. Computer und Internet fehlen in keinem Klassenzimmer. Die Regierung will Schulbücher komplett durch E-Books ersetzen. Damit der Zugang zur digitalen Bildungswelt nicht am knappen Budget der Eltern scheitert, bekommen Kinder aus einkommensschwachen Familien die Tablet-PCs kostenlos zur Verfügung gestellt.
Ländliche Schulen im Nachteil
Schule geht auch analog: Eine Schiefertafel und ein paar Holzbänke müssen dieser Klasse in Ghana genügen. Ghana hat im Vergleich zu seinen Nachbarländern eine relativ hohe Alphabetisierungsquote, denn die ersten sechs Schuljahre sind kostenlos. Auf dem Papier gilt sogar eine neunjährige Schulpflicht. Schüler auf dem Land haben es aber oft schwerer: sie können die Unterrichtssprache Englisch kaum.
Schreiben lernen am Touchpad
Eine Ausnahme bildet diese Schule in Deutschland: Ganz ohne Bleistift und Block lernen die Schüler hier an Smartboards und Netbooks. Die digitale Vernetzung soll die Schüler zu interaktivem Arbeiten anregen und nebenbei deren Medienkompetenz stärken. In Deutschland können laut Statistik alle Menschen lesen und schreiben, dennoch gibt es insgesamt 2 Millionen erwachsene Analphabeten.
Frühförderung nur in Industrieländern
In industrialisierten Ländern heißt Lernen weit mehr als Basisbildung. Schon Kleinkinder werden gefördert. Hier in Iowa, USA, lauschen Vierjährige ihrer Lehrerin. Frühkindliche Förderung ist vor allem in Industrie- und Schwellenländern ein Thema, rund 70 Prozent lernen schon vor der Grundschule. In Entwicklungsländern besuchen nur drei von zehn Kindern Vorschulen.
Wenn Bildung an den Kosten scheitert
In Kenia können alle Kinder acht Jahre lang kostenlos öffentliche Schulen besuchen. Dennoch brechen viele vorher ab. Schuluniformen und Schuhe, Bücher, Hefte, Stifte sind für viele Eltern unerschwinglich. Überfüllt und schlecht ausgestattet, bieten die öffentlichen Schulen kaum ideale Lernbedingungen. Wer es sich leisten kann, schickt sein Kind daher auf eine Privatschule.
Lernen in Schuluniform
In England kommt keiner ohne Uniform ins Klassenzimmer - einheitliche Kleidung ist Pflicht. Warum? Die Schüler sollen sich mit der Schule identifizieren und besser aufs Lernen konzentrieren. Anders als in Entwicklungsländern scheitert der Schulbesuch nicht an fehlendem Geld: Ärmere Familien erhalten meist einen Zuschuss zur Schuluniform.
Freiluftklassenzimmer
Wenn sogar die Lernorte fehlen, müssen Kinder aus ärmeren Familien improvisieren. Wie hier in Pakistan, wo der Unterricht in einen öffentlichen Park ausgelagert wurde. Denn Pakistan hat die Ausgaben für Bildung gekürzt. Die Regierung investiert mehr Geld ins Militär als in Bildung. Das bekommen die Schüler zu spüren.
Mindestziel Basisbildung
In Afghanistan sind weite Teile der Bevölkerung aufgrund der Bürgerkriege und der Kulturfeindlichkeit der Taliban ohne jeden Zugang zu Bildung aufgewachsen. Das betrifft insbesondere Mädchen. Nur jede zehnte Frau kann lesen und schreiben. Bei den Männern sind es immerhin 40 Prozent. Doch immer noch gibt es nicht genügend Schulen. Auch an Lehrern und Schulmaterial fehlt es.
Bildungsverlierer Mädchen
Ähnlich sieht es im Südsudan aus: Nur jede fünfte Frau kann lesen und schreiben. Mädchenbildung ist daher ein wichtiges Bildungsziel für die Hilfsorganisationen aus dem Ausland. Der jahrelange Bürgerkrieg hinterlässt ein marodes Bildungssystem. In den wenigen Schulen fehlt es an Bänken und Tischen. Auch Schulbücher gibt es nur an jeder zweiten Schule.
Kein gemischter Unterricht
Koedukative Klassenräume? Nicht im Iran. Jungen und Mädchen lernen streng getrennt voneinander. Selbst an dieser jüdischen Mädchenschule gilt der islamische Dresscode. Der Islam ist Staatsreligion. Das Haar zu bedecken gilt für alle Frauen und Mädchen, ganz unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit.
Schere zwischen arm und reich
Schüler in ländlichen Gebieten Brasiliens haben es schwer, denn gerade dort fehlt es an der nötigen Ausstattung der Schulen, wie hier in Monte Alegre, im Bundesstaat Maranhao. Obwohl Brasilien als starke Industrienation gilt, ist die Schere zwischen arm und reich sehr groß. Zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung gehören die Landarbeiter im Nordosten des Landes.