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Legendärer Auto-Designer Pininfarina gestorben

Hilke Fischer3. Juli 2012

Er galt als Italiens “Pate des Auto-Designs“. Schnittige Sportwagen von Ferrari oder Maserati tragen seine Handschrift. Nun ist Sergio Pininfarina im Alter von 85 Jahren gestorben.

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Bild: AP

Sein Familienunternehmen teilte mit, dass Pininfarina in der Nacht zum Dienstag in seinem Haus in Turin gestorben ist. Eine Todesursache nannte die Firma nicht. Nachrichtenagenturen gaben an, dass der Designer lange Zeit krank gewesen sei. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Pininfarina erlangte durch seine meist blutroten, schlanken Sportwagenmodelle internationale Berühmtheit. Er entwarf unter anderem den Ferrari Testarossa, den Fiat Dino und den Maserati GranTurismo, aber auch weniger auffällige Modelle für Fiat, Alfa Romeo, Cadillac und Volvo. In seinen letzten Jahren hatte sich der Designer zunehmend für benzinsparende Technologien und Elektroautos interessiert.

roter Ferrari mit Piero Ferrari (Foto: dpa)
Ferrari (hier Vizepräsident Piero Ferrari am Modell FX) wäre ohne Sergio Pininfarina nicht denkbarBild: picture-alliance/dpa

Design als Familientradition

Pininfarina kam im Jahr 1926 als Sergio Farina in Turin zur Welt, der Hauptstadt von Italiens Automobilindustrie. In seiner Heimatstadt sowie in den USA und Großbritannien studierte er unter anderem Maschinenbau. 1961 übernahm er die Design-Firma, die sein Vater Battista “Pinin“ Farina 1931 gegründet hatte.

In den 1960er Jahren fügte Pininfarina den Spitznamen seines Vaters zu seinem Namen hinzu. Dafür gab es eine Ausnahmegenehmigung des Staatspräsidenten. Zu diesem Zeitpunkt war der Markenname “Pininfarina“ bereits untrennbar mit den eleganten und manchmal auch futuristischen Silhouetten berühmter italienischer Sportwagen verbunden.

2006 übergab Pininfarina die Firma seinem Sohn Andrea, der nur zwei Jahre später bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Sein jüngerer Bruder, Paolo, übernahm daraufhin die Firmengeschäfte. Sergio Pininfarina behielt den Titel des Ehrenpräsidenten. Vor zwei Jahren noch entwarf er zum 80. Geburtstag seines Unternehmens einen elektrobetriebenen Zweisitzer.

Sergio Pininfarina 1988 mit seinen Söhnen Andrea (links) und Paolo (rechts). (Foto: EPA/DANILO SCHIAVELLA)
Sergio Pininfarina 1988 mit seinen Söhnen Andrea (links) und Paolo (rechts)Bild: picture-alliance/dpa

Italien trauert

Viele seiner Weggefährten in der Automobil- und Design-Industrie betrauern Pininfarinas Tod. Der Chef von Masarati, Harald Wester, sagte, Italien habe einen seiner angesehensten Botschafter in der Welt und Masarati einen guten Freund verloren.

Der Bürgermeister von Turin, Piero Fassino, hob die Bedeutung, die Pinanfarina für die Geschichte des Automobils und die Gesichte Turins gespielt hat, hervor. Er bezeichnete ihn als einen Mann, der durch seine überall anerkannte Kreativität industrielles Design zu einem Gütezeichen für "Made in Italy" gemacht hat.

fi/sti (dpa, dapd, afpd, afpe)