Leben in Eiseskälte: Sibirische Nomaden arbeiten bei -27 Grad als Schäfer
Der lange, kalte Winter macht Deutschland zu schaffen. Die Temperaturen sind jedoch nichts im Vergleich zur sibirischen Republik Tuwa. Bei zweistelligen Minusgraden leben Schäfer dort in Zelten.
Ausflug ins Weiße
Schäfer ziehen mit ihren Ziegen und Schafen durch die Region Kara-Charyaa im Süden von Kysyl, der Hauptstadt der autonomen Republik Tuwa. Im Süden Russlands an der Grenze zur Mongolei gelegen ist Tuwa eingerahmt von mehreren Gebirgen.
Wärmende Last
Tanzurun Darisyu arbeitet als Bäuerin in Tuwa. Sie besitzt eine private Farm in Kara-Charyaa und kümmert sich dort um ihre Tiere.
Auslauf in der Schneesteppe
Mehr als 100 Tiere gibt es auf Darisyus Farm. Die Schafe und Ziegen leben dort bei Außentemperaturen von rund minus 27 Grad Celsius.
Gruppenkuscheln
Die Tiere haben sich mit ihrem dicken Fell an die widrigen Lebensumstände angepasst. Deutliche Temperaturen unter Null - und trotzdem geht es noch viel kälter. Die Orte Oimjakon und Werchojansk - ebenfalls in Sibirien - sind mit bis zu rund minus 70 Grad Celsius die kältesten dauerhaft besiedelten Orte der Welt.
Irgendwo im Nirgendwo
Die Farm von Tanzurun Darisyu befindet sich inmitten einer eisigen Wüste. Die Nomaden haben dort ihre Jurten aufgeschlagen.
Festmahl im Zelt
Tanzurun Darisyu (2. v.l.) isst mit Nachbarn und Verwandten in ihrer Jurte, dem traditionellen Zelt der Nomaden in West- und Zentralasien. Aus mehreren Jurten bilden die Nomaden Heerlager, um sich vor der Kälte zu schützen. Jurte kommt vom türkischen Wort Yurt für "Heim" und ist Schlafplatz und Lebensmittelpunkt zugleich. Meist bestehen Jurten aus Filz aus Schaf- und Ziegenhaar.
Mobilität etwas anders
Die tuwischen Schäfer legen größere Strecken mit einem Schlitten zurück, der von einem Trampeltier gezogen wird. In weiten Teilen Asiens werden sie als Last- und Nutztier eingesetzt. Die Tiere passen sich an ihre Umgebung an und vertragen Temperaturschwankungen von -30 bis +40 Grad Celsius.
Endlose Eiswüste
Der freilebende Bestand an Trampeltieren wurde durch Bejagung drastisch zurückgedrängt. Die Gesamtpopulation wird heute auf rund 2,5 Millionen Exemplare weltweit geschätzt.