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Lange Gesichter und erotische Posen

3. März 2006

Gleich drei Retrospektiven sind in dieser Woche zu sehen. In Paris lockt Hans Bellmer, in Rom Amadeo Modigliani und in Madrid Adolfo Schlosser. Wien zeigt sich zeitgenössisch mit Fotografien und Videos aus Südafrika.

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Paris erinnert an Hans Bellmer

Bild für Ausstellungstipps Freitag 3. März 2006
'La Poupée' (Die Puppe) von Hans BellmerBild: dpa

Unter dem Titel "Hans Bellmer. Anatomie des Verlangens" widmet das Pariser Centre Pompidou dem deutsch-französischen Künstler (1902-1975) seit Mittwoch (1.3.2006) eine bedeutende Retrospektive. Der Zeichner, Grafiker und Objektkünstler, der ab 1938 in Paris lebte, gehörte der surrealistischen Bewegung an. Mehr als 350 Zeichnungen, Fotografien, Malereien und Objektskulpturen zeugen von seiner obsessiven Erforschung des weiblichen Körpers. Unter den Exponaten, die Leihgaben großer internationaler Museen sind, befindet sich auch die berühmte lebensgroße nackte Puppe, die er in erotischen Posen fotografierte.

Bis zum 22. Mai. Täglich außer Dienstag von 11 bis 21 Uhr.

Modigliani in Rom - Hommage mit 100 Hauptwerken

Gemälde von Amedeo Modigliani 3. März 2006
Amedeo Modiglianis Meisterstück 'Porträt de Jeanne Hebuterne'Bild: dpa

Zuletzt hatte Rom dem italienischen Maler und Bildhauer Amedeo Modigliani (1884-1920) im Jahr 1959 eine Retrospektive gewidmet. Jetzt hat die Ewige Stadt den Künstler aus Livorno wieder entdeckt und widmet ihm eine große Schau im "Complesso del Vittoriano" im Herzen Roms. Die Hommage "Modigliani" vereint 100 Hauptwerke des Künstlers, darunter Ölgemälde, Aquarelle, Skulpturen und Zeichnungen, die von den Jugendjahren bis hin zur Zeit seiner malerischen Reife 1919 reichen. "Modi", wie er liebevoll genannt wurde, hatte seinen Wohnort 1906 nach Paris verlegt, wo er unter ärmsten Bedingungen seine Bilder mit den charakteristischen langgezogenen Gesichtern schuf. Die Exponate der Schau stammen aus wichtigen italienischen Museen und internationalen Sammlungen, etwa aus Israel, Kanada, Brasilien, der Schweiz, den USA und Großbritannien.

Bis zum 20. Juni. Montag bis Donnerstag 9.30 bis 19.30; Freitag und Samstag 9.30 bis 23.30; Sonntag 9.30 bis 20.30 Uhr.

Adolfo-Schlosser-Retrospektive in Madrid

In seiner Heimat war Adolfo Schlosser nahezu unbekannt, nicht aber in seiner Wahlheimat Spanien. Deshalb widmet das Königin-Sofia-Museum in Madrid dem österreichischen Bildhauer (1939-2004) eine umfassende Retrospektive. Zu sehen sind Werke aus den letzten 40 Schaffensjahren Schlossers, der 1967 nach Spanien übergesiedelt und dort als "Bildhauer der Natur" bekannt war. 1991 hatte er den Nationalen Preis der Bildenden Künste erhalten. Seine bevorzugten Materialen waren Stein, Lehm, Holz, Kork oder Stroh. Kurator Francisco Calvo Serraller nannte ihn einen der "authentischsten und ausdrucksstärksten" Gegenwartskünstler in Spanien.

Bis zum 16. Mai. Montag bis Samstag 10 bis 21, Sonntag 10 bis 14.30 Uhr, Dienstag geschlossen.

Fotos und Videos über den Alltag in Südafrika

Ausstellungstipps 03.03.2006 Black Brown White
Pieter Hugo 'Monwabisi Mtana'Bild: Hugo, Michael Stevenson Gallery

Die Kunsthalle Wien präsentiert in einer großen Ausstellung unter dem Titel "Black, Brown, White" acht Fotografen und Videokünstler aus Südafrika. In ihren dokumentarischen Arbeiten zeigen Künstler wie David Goldblatt, Jo Ractliffe oder Pieter Hugo den unspektakulären Alltag in ihrem Land. Sie schildern die gesellschaftlichen Milieus und lenken so den Blick auf die politische und soziale Situation des Landes mehr als zehn Jahre nach dem Ende der Apartheid. Die rund 160 Arbeiten werden ergänzt von der Schau "Drum", die sich mit der legendären Zeitschrift gleichen Namens und dem dort propagierten kämpferischen Fotojournalismus widmet.

Bis zum 18. Juni. Täglich von 10 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 22 Uhr.